Planen die Einführung einer Aktienrente (v.l.): Christian Lindner (FDP), Annalena Baerbock (Grüne) und Olaf Scholz (SPD). © picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Von Achim Nixdorf
  • 04.11.2021 um 16:39
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Die in den Ampel-Koalitionsverhandlungen von der FDP vorgeschlagene teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rente stößt in der Bevölkerung auf große Skepsis. Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Nicht wenige glauben demnach, dass das Projekt „Aktienrente“ am Geld scheitern wird.

Die mögliche Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP will einen Teil der gesetzlichen Rente künftig am Kapitalmarkt finanzieren. In einem ersten Schritt sollen der Deutschen Rentenversicherung dafür im Jahr 2022 aus Haushaltsmitteln 10 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Bei den Bundesbürgern kommt dieser Plan allerdings gar nicht gut an. Ein erheblicher Teil bezweifelt dessen Wirksamkeit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).

Der Umfrage zufolge glaubt fast die Hälfte (49 Prozent) der Deutschen, dass die bislang vorgesehenen 10 Milliarden Euro für die sogenannte Aktienrente nicht ausreichen und deshalb künftig zusätzliche Mittel nötig sein werden. Vor allem unter den Älteren ab 50 Jahren sind diese Zweifel mehrheitlich anzutreffen. Lediglich 12 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen dies anders. Knapp 40 Prozent sind sich unsicher in der Beurteilung der geplanten Kapitaldeckung oder machen dazu überhaupt keine Angabe.

43 Prozent gehen laut DIA sogar davon aus, dass aufgrund der angespannten Haushaltslage und der hohen Staatsverschuldung eine Kapitaldeckung der Gesetzlichen Rentenversicherung scheitern wird, weil nicht ausreichend zusätzliche staatliche Mittel bereitgestellt werden könnten.

Nur Minderheit für höhere Beiträge

Eine Aufstockung der Kapitaldeckung aus zusätzlichen Beitragsmitteln findet nur eine Minderheit richtig. So sollte lediglich nach Ansicht von 24 Prozent der Befragten eine Erhöhung des Rentenbeitrags in Betracht gezogen werden, damit für die Kapitaldeckung ausreichend Geld vorhanden ist. Rund ein Drittel ist gegen eine solche Lösung und ein weiteres Drittel legt sich bei dieser Frage nicht fest.

„Ziemlich gespalten ist auch die Meinung darüber, wer von der Kapitaldeckung profitieren sollte“, so das DIA. So fänden es 33 Prozent nicht in Ordnung, dass der Aufbau der Kapitaldeckung nur künftigen Generationen nutze. Die Steuer- und Beitragszahler, die heute die Mittel für die Kapitaldeckung aufbrächten, würden dadurch noch keinen Vorteil erlangen. Ein knappes Viertel der Befragten könne sich allerdings mit dieser Lastenverteilung zwischen den Generationen abfinden.

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

kommentare
Wilfried Strassnig Versicherungsmakler
Vor 2 Jahren

Solche Umfragen sind immer wieder lustig. 80% haben null Ahnung, andernfalls hätten sie schon längst Fonds/ETF Sparpläne. Deswegen sind diese Bewertungen Sperrmüll. Wie 50% haben noch Bedarf. 50% haben aber kein Geld und teilen sich 2% des Vermögens in D.. Wenn ein Vorstand meine Idee für eine deutlich höhere Rendite umsetzt, können bestimmt 80% der Bürger einigermaßen bezahlbar vorsorgen. Auf jeden Fall, aber die Zukunftsvorsorge ihrer Kinder anfinanzieren.

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Wilfried Strassnig Versicherungsmakler
Vor 2 Jahren

Solche Umfragen sind immer wieder lustig. 80% haben null Ahnung, andernfalls hätten sie schon längst Fonds/ETF Sparpläne. Deswegen sind diese Bewertungen Sperrmüll. Wie 50% haben noch Bedarf. 50% haben aber kein Geld und teilen sich 2% des Vermögens in D.. Wenn ein Vorstand meine Idee für eine deutlich höhere Rendite umsetzt, können bestimmt 80% der Bürger einigermaßen bezahlbar vorsorgen. Auf jeden Fall, aber die Zukunftsvorsorge ihrer Kinder anfinanzieren.

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