Hendrik Leber, geschäftsführende Gesellschafter des Fondshauses Acatis, schlägt ein neues Modell für die Altersvorsorge vor. © Acatis
  • Von Juliana Demski
  • 03.09.2019 um 11:50
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Das Thema Altersvorsorge hat sich die Große Koalition für diese Legislaturperiode eigentlich auf die Agenda gesetzt – trotzdem liegt ein Standard-Riester-Produkt noch nicht vor. Dem deutschen Starfondsmanager Hendrik Leber geht das zu langsam. Daher entwickelte er nun ein eigenes Produkt: Mit dem sogenannten „Altersvorsorgedepot“ sollen sowohl Verbraucher als auch Vertrieb auf ihre Kosten kommen.

Obwohl das Altersvorsorgeproblem in Deutschland stetig wächst, lässt die Koalition mit ihrem angekündigten Standard-Riester-Produkt weiter auf sich warten. Grund genug für Starfondsmanager Hendrik Leber, kurzerhand ein eigenes privates Vorsorgeprodukt zu entwickeln: das Altersvorsorgedepot.

„Die staatliche Rente kann den Altersvorsorgebedarf künftig immer weniger abdecken. Das ist längst Konsens“, so der geschäftsführende Gesellschafter des Fondshauses Acatis. „Doch es gibt bisher kein effizientes staatlich gefördertes Altersvorsorgekonzept.“ Denn: Die vorhandenen Konzepte wie die betriebliche Altersversorgung (bAV), Riester- und Rürup-Rente seien kompliziert, intransparent und teuer, erklärt der Experte. Er behauptet: Sein Konzept könne all die bislang bekannten Produkte ablösen und dabei sowohl Kunden als auch Vertrieb zufriedenstellen.

Das „Altersvorsorgedepot“ nach Leber basiert auf drei Prinzipien:

Prinzip 1: Ein Depot pro Kopf

In Lebers Konzept hat jede Person ein Altersdepot. Dieses muss bei einer EU-Inlandsbank geführt werden, jedoch kann man es von einer Bank zur nächsten transferieren. Jedes Depot wird mit einem separierten Nummernkreis versehen, sodass alle Beteiligten es jederzeit erkennen können. Der bürokratische Aufwand soll so möglichst klein bleiben. Zudem muss das zur Verfügung stehende Kapital stets auch investiert werden. Für Spekulationen soll es laut Leber keinen Spielraum geben. 

Prinzip 2: Vorsorge mit Fonds 

Leber erlaubt in seinem Konzept zudem einzig die Vorsorge über Ucits-Fonds sowie über ETFs. Kunden sollen sich hierzu bei Fragen stets an Anlageberater wenden können. Einmal gekaufte Fonds dürfen in den ersten fünf Jahren nicht verkauft werden. So will der Experte Spekulationen verhindern. Ausnahmen könnten sein: Gebührenerhöhungen oder Fondsschließungen. Leber schließt es zudem nicht aus, auch Versicherungen oder Banken an dem Konzept teilhaben zu lassen. Eventuelle Zusatzleistungen könnten die Depots so noch verbessern. 

Prinzip 3: Steuerliche Begünstigung

Wer das Altersvorsorgedepot nutzt, sollte belohnt werden, findet Hendrik Leber: Er sieht vor, dass alle Einzahlungen vom Bruttoeinkommen bestritten werden und dabei steuerbefreit beziehungsweise einkommenssteuerlich abziehbar sind. Auch laufende Erträge sollen steuerfrei sein und zudem thesauriert werden, damit das Vermögen ungestört wachsen kann. Erst Entnahmen ab dem 65. Lebensjahr, bei Berufsunfähigkeit oder Tod sollen mit 10 Prozent besteuert werden. Entnahmen vor dem 65. Lebensjahr sollen hingegen mit ganzen 50 Prozent besteuert werden.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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