Marcel Fratzscher ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). © DIW Berlin
  • Von Redaktion
  • 08.07.2016 um 17:37
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Das Durchschnittsvermögen der Deutschen würde sich etwa verdoppeln, wenn auch Rentenansprüche bei der Berechnung berücksichtigt würden. Denn Rentenanwartschaften könnten als Ersatz für eigenen Vermögensaufbau angesehen werden, sagt Marcel Fratzscher, Präsident der Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Von 85.348 Euro auf 176.789 Euro würde das Durchschnittsvermögen der Deutschen steigen, wenn auch Rentenanwartschaften mitgezählt werden. Das ergibt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die unter Beteiligung von Wissenschaftlern der FU Berlin und der New York University entstanden ist. Demnach steigt das mittlere Vermögen (Netto-Medianvermögen) sogar von 18.000 Euro auf 107.392 Euro.

In den Vermögensstatistiken wurden bislang hauptsächlich Sach-, Geld-, und Anlagevermögen betrachtet. Doch es sei sinnvoll, auch Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung, Betriebsrenten und Beamtenpensionen einzubeziehen, meint DIW-Präsident Marcel Fratzscher. Dennoch könnten sie nicht mit anderen Vermögenswerten gleichgesetzt werden. Denn sie könnten weder gehandelt noch als Sicherheit eingesetzt werden.

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„Wir sind uns einig, dass Rentenanwartschaften keine klassischen Vermögen sind, sie werden in der Studie auch nicht als solche betrachtet“, zitiert die Frankfurter Allgemeine Woche Fratzscher. „Sie können aber als Ersatz für eigenen Vermögensaufbau angesehen werden.“ Nebeneffekt: Anders als die Nettovermögen seien die Rentenanwartschaften relativ gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt. Daher nimmt in dieser Betrachtung die Ungleichheit der Vermögensverhältnisse innerhalb der deutschen Bevölkerung stark ab.

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