Obdachloser in Berlin: Immer mehr Ältere sind von Obdachlosigkeit betroffen - so auch Thomas aus Berlin. Die Scheidung von seiner Frau hat den Mann aus der Bahn geworfen. Seit 1997 war er von staatlicher Hilfe abhängig. Folge: Heute reicht seine Rente nicht zum Leben. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 09.11.2015 um 14:45
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Laut Deutscher Rentenversicherung soll es im kommenden Jahr eine Rentenerhöhung von gut 4 Prozent geben. Doch Experten warnen, es gäbe keinen Grund, zu euphorisch in die Zukunft zu blicken. Denn die demografische Keule zwinge uns auch weiterhin zur privaten Vorsorge.

Steigende Löhne und die gute Auftragslage machen es möglich: Fürs kommende Jahr können die rund 20 Millionen Rentner damit rechnen, dass ihre Altersbezüge erhöht werden – wie zuletzt 1993. Doch sie sollten sich nicht zu früh freuen. Denn auch wenn das Bundesarbeitsministerium gut 4 Prozent mehr Rente ankündigt, so sei dies nicht mehr als eine Momentaufnahme.

Der Grund: Langfristig steht die Rentenversicherung vor massiven Problemen. Für das kommende Jahr spricht der Bundesverband der Vermögensberater (BDV) lediglich von einem statistischen Sondereffekt. Dieser soll entstanden sein, da die Rentendaten im vergangenen Jahr neu berechnet wurden. Folge: 2015 fielen die Renten um einen Prozentpunkt niedriger aus, als es nach der wirtschaftlichen Lage der Fall hätte sein müssen.

Außerdem, so der BDV weiter, seien sämtliche Rentenerhöhungen der Vergangenheit von gestiegenen Preisen aufgefressen worden. Zwar seien die Renten in den vergangenen 15 Jahren um 16 Prozent gestiegen, alledings kletterten im selben Zeitraum auch die Preise um knapp 25 Prozent nach oben. Ergebnis: Tatsächlich hat sich die monatliche Rente für einen Durchschnittrenter seither von 1021 Euro auf 916 Euro verringert.

Auch für die Zukunft soll es nicht rosiger aussehen. Deshalb betont der BDV, sei eine umfassende Altersvorsorge nach wie vor wichtig. Besonders gut vorsorgen sollten Teilzeitbeschäftigte, Selbständige und Arbeitslose. Der Grund: Die demografische Entwicklung wird die Rentenkassen unter einen gewaltigen Druck setzen. Während 1960 noch fünf Arbeitnehmer auf einen Rentner kamen, wird das Verhältnis nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts im Jahr 2060 voraussichtlich 1:1 betragen.

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