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Männer bei der Finanzberatung. © Panthermedia
  • Von Redaktion
  • 27.09.2016 um 12:12
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:25 Min

Sich dem Trend zu Digitalisierung in der Finanzberatung entgegenzustellen, ist falsch, warnt Finanzprofessor Christian Rieck. Berater sollten lieber zusehen, wie sie die Entwicklung zu ihrem Vorteil nutzen können. Aber wie genau geht das?

Da steht der Gärtner im Gemüse – plötzlich kommt ein Bagger ins Beet gefahren. Der Gärtner gerät in Panik. Mit diesem bildhaften Vergleich umschreibt Christian Rieck von der Frankfurt University of Applied Sciences seine Sicht auf die Situation, in der sich Finanzberater heute befinden. Der Finanzprofessor erforscht Chancen und Gefahren durch die Digitalisierung in der Beratung. Seine provokante These, mit der Rieck jüngst in einem Webinar auf dem Informationsportal „Die Fondsplattform“ auftrat: „Finanzberater werden aussterben“.

Die Zahl der Finanzberater in Deutschland werde sich bis 2030 wohl auf ein Fünftel reduzieren – im bestmöglichen Fall könne immerhin noch die Hälfte von ihnen überleben, prognostiziert Rieck. Drei Umstände beförderten den Rückgang:

Erstens: Berater agierten mit falschen Anreizen. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollten: Bei der Vermittlung von Produkten sähen Berater stets den eigenen Vorteil, so Rieck. Experimente mit Studenten hätte ihm gezeigt, dass bereits ein relativ niedriger Anreiz ausreiche, damit Menschen ihre Unvoreingenommenheit über den Haufen werfen würden. Den Kunden sei das Anreiz-Problem bekannt, sie vertrauten einem menschlichen Berater daher nur bedingt, so Riecks These.

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Zweitens: Selbst wenn Berater es wollten, sie könnten gar nicht das vollständige Wissen sammeln, um ihren Kunden die ganze Produktvielfalt des Marktes anbieten zu können. Der menschliche Berater könne seine Kunden immer nur auf eine begrenzte Zahl von Produkten verweisen.

Drittens: Bereits heute seien digitale Berater ihren menschlichen Pendants mindestens ebenbürtig. Zudem seien sie preisgünstig. Künftig könnten sie ihr Wissen noch ausbauen: Selbstlernende Systeme können eigene kreative Lösungen entwickeln – damit hätten sie endgültig die Nase vorn, sagt Rieck voraus.

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