Berufstätige vor der Tower Bridge in London: In Großbritannien gibt es eine verpflichtende Betriebsrente bereits seit 2012. © dpa/picture alliance
  • Von Oliver Lepold
  • 06.09.2017 um 08:10
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Die sogenannte Nahles-Rente soll die betriebliche Altersvorsorge (bAV) flächendeckend in Deutschland verbreiten. In Großbritannien ist bereits eine weitgehend verpflichtende bAV erfolgreich umgesetzt. Was können wir daraus lernen?

Kontrolle der Anbieter und Produkte ist wesentlich

Fazit nach fünf Jahren:

„Die Produkte sind nicht das Problem, wesentlich ist, dass es eine staatliche Kontrollinstanz gibt, die sicherstellt, dass die bAV-Produkte gut gemangt werden und die Anbieter ihre Versprechen halten“, so Bell. Denn der langfristige Erfolg der betrieblichen Altersvorsorge hängt vom Vertrauen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in das „auto-enrolement“ ab.

„Die Erfahrungen aus Großbritannien zeigen, dass eine gut aufgestellte betriebliche Altersvorsorge ein geeignetes Mittel ist, mehr Menschen zur Vorsorge zu animieren“, sagt Christian Nuschele, Vertriebsleiter bei Standard Life. „Daher halten wir auch die Idee der Nahles-Rente grundsätzlich für richtig.“

Positiv sei zu beurteilen, dass man bei der Nahles-Rente auf kostspielige Garantien verzichtet habe, so Nuschele weiter. „Die Alternative der Zielrente wird dafür sorgen, dass investmentorientierte Anlagen im Bereich der betrieblichen Altersversorgung deutlich an Bedeutung gewinnen werden.“

Partnerschaften sind möglich

Aufgrund der großen Investmentexpertise und der langjährigen Erfahrung könne Standard Life hier die passenden Lösungen bieten. Aktuell sehe es aber so aus, als ob das Sozialpartnermodell von den großen Anbietern dominiert werden würde, die den entsprechenden Zugang zu den Gewerkschaften hätten.

Nuschele: „Dennoch halten wir künftig Partnerschaften für durchaus möglich. Eine interessante Möglichkeit könnte beispielsweise sein, dass Standard Life seine Expertise beim Management der Kapitalanlagen in eine solche Kooperation einbringt.“

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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