Hell erleuchtet sind in Berlin die Twin-Towers (vorne) und die Treptowers am Spreeufer mit der Allianz-Niederlassung. Der Büro- und Wohnkomplex entstand auf dem Areal des ehemaligen DDR Kombinats Elektro Apparate Werke Berlin-Treptow. © dpa/picture alliance
  • Von Lorenz Klein
  • 07.12.2018 um 13:02
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Wie gut sind die Lebensversicherer aufgestellt, um mit ihren Erträgen die Rechnungszinsen, sprich die Garantien ihrer Kunden, und die Zinszusatzreserve zu finanzieren? Diese Frage stand im Vordergrund des „Ertragskraft-Garantie-Check“ (EKG-Check) der Ratingagentur Assekurata. Welche Anbieter besonders gut dastehen, erfahren Sie hier.

Zeigt die veränderte Zinszusatzreserve (ZZR) bereits Wirkung?

Ja, durchaus. Aber zunächst die Ausgangslage:

„Im Marktdurchschnitt müssen die Anbieter rund viereinhalb Prozent Rechnungszins auf ihre Deckungsrückstellung erwirtschaften“ erläutert Heermann mit Blick auf das EKG-Profil. „Diese immense Anforderung ist maßgeblich der Zinszusatzreserve geschuldet und zeigt, dass die politisch beschlossene Methodenänderung bei der Berechnung der Zinszusatzreserve überfällig war, um die Tragfähigkeit der Versichertenbestände zu erhalten“, so der Analyst.

In der aktuellen EKG-Studie habe man die Effekte der sogenannten Korridormethode simuliert und ihre künftige Wirkung auf die Ertrags- und Solvenzlage abgeschätzt. Im Ergebnis stellen die Analysten nach eigener Aussage fest, dass die neue Berechnungsmethodik in unterschiedlichen Zinsszenarien ihre Wirkung entfaltet, indem kurzfristige Belastungsspitzen bei den ZZR-Zuführungen reduziert und gleichförmiger auf einen längeren Zeitraum verteilt werden. Zugleich reduziert sie die Mindest-Renditeanforderungen an die Kapitalanlage, ausgedrückt als Break-Even-Nettoverzinsung.

Bei Assekurata erwartet man nun für 2018 unter Anwendung der Korridormethode eine Break-Even-Nettoverzinsung von etwa 2,40 Prozent, während sie 2017 nach bisheriger ZZR-Berechnungsmethode noch bei 3,31 Prozent lag.

Welches Fazit zieht Assekurata?

Unter den anhaltend geringen Kapitalmarktzinsen bleibe die Marktposition der 75 untersuchten Anbieter sehr unterschiedlich, fassen die Analysten das Bild zusammen. Die neue Methodik zur Bildung der Zinszusatzreserve (Korridormethode) werde sich ab 2018 sowohl unter HGB als auch unter Solvency II positiv auswirken, jedoch strukturelle  Unterschiede zwischen den Unternehmen nicht beseitigen.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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