Percy Grüterich betreibt das Maklerbüro Finanzservice Finanzielle Fitness in Mellrichstadt. © privat
  • Von Redaktion
  • 23.01.2017 um 07:38
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Der nächste Schritt der IDD-Umsetzung ist gegangen, der Gesetzentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums geht nun seinen Gang durch die gesetzgeberischen Instanzen. Heißt das nun, dass Makler und Vermittler abwarten sollten, bis sie die weiteren Schritte für sich persönlich festlegen sollten? Nein, meint Finanzberater Percy Grüterich. Denn jetzt habe man noch die Freiheit zu entscheiden, in gut zehn Monaten kommt der Zwang.

Fragen und damit Entscheidungen, die nicht erst durch die IDD ausgelöst werden, sondern die man sich als Unternehmer in jeder anderen Branche immer wieder stellt. Also warum nicht endlich auch in der Finanzdienstleistung? Ich bekomme Hinweise und Mails, dass ich doch momentan nicht wirklich etwas zum Thema „Servicedienstleistung“ und „Beratungsgebühren“ sagen könnte, keinen Workshop machen könnte.

Sogar die Großen Teilnehmer und Rechtsberater halten sich erst einmal zurück, bis klar ist, was die IDD bringt. Und gerade deshalb, glaube ich, sollten wir weiter machen, Kollegen dazu animieren sich dem Thema zu widmen. Es geht nicht darum abzuwarten bis die Richtlinie da ist und dann zu entscheiden was ich nun tue und wie. Ich bin der Überzeugung, dass es viel früher beginnt. JETZT (wenn nicht schon vor Jahren) ist der letzte Zeitpunkt, an dem Sie frei mit zehn Monaten Zeit entscheiden, in welcher Art Sie ab 2018 arbeiten. Ist die IDD da, MÜSSEN Sie sich zum 1. Januar 2018 an die Spielregeln halten.

Drehen Sie den Spieß um, Unternehmer entscheiden

Sie planen Ihren Urlaub und beschließen im Januar, Sie fahren im Oktober drei Wochen weg. Tun Sie dann nichts bis zum besagten Oktobertag, stehen morgens auf und fahren irgendwo hin? Ich denke nicht. Sie planen Ihren Urlaub – wie lange, wohin, welche Übernachtung, Auto, Zug oder Flugzeug. Ich wüsste sogar vorher was ich dort essen will und warum ich genau dort hinwill. Und bei Ihrer Arbeit? Da warten wir nun ab und entscheiden dann, wenn wir die Möglichkeiten kennen, wie wir zukünftig unsere Arbeit machen. Sie entscheiden dann, welche Produkte und in welcher Form Sie zukünftig empfehlen?

Das ist eines der Probleme in unserer freien Branche. Wir haben uns schon viel zu lange auf die Vorgaben, Empfehlungen und Hinweise der Anbieter verlassen. Seit dem „Neustart“ nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir ein Vergütungssystem und Produkte, die uns vorgegeben wurden. Kaum ein Vermittler, Makler hat sich in den vergangenen Jahren ernsthaft Gedanken darüber gemacht. Hat ja auch alles immer funktioniert. Meistens.

Selbst entscheiden, oder nach gesetzlichen Vorgaben handeln?

Die Kollegen, die schon seit 30 oder 40 Jahren gegen Honorar arbeiten, waren doch die „Exoten“. In den vergangenen Jahren hat das Thema Fahrt aufgenommen und seitdem geht eine Diskussion durch die Branche und wir „zerfleischen“ uns teilweise selbst. Jetzt kommt wieder eine gesetzliche Vorgabe, die Sie zur Entscheidung zwingt. Meine Entscheidung habe ich mit der gesetzlichen Vorgabe des Produktinformationsblattes und der Info zu Kosten ab 2009 getroffen.

Kommen Sie selbst in Bewegung. Machen Sie sich heute Ihren Plan, wie Sie arbeiten wollen. Welche Produktlösungen haben Ihre Überzeugung? Welcher Vergütungsweg ist Ihnen der sympathischere? Und wenn Sie diesen Plan haben sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Fachwissen, nötige Zulassungen und die Einhaltung der neuen IDD berücksichtigt wird. Sie entscheiden vorher, für sich und ihre Kunden. Beide Wege haben Ihre Berechtigung und es liegt an Ihnen sich für einen passenden zu entscheiden.

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