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Krankheiten der Psyche und Verhaltensstörungen waren bei Frauen mit 670 Euro pro Kopf mit höheren Kosten verbunden als bei Männern (420 Euro). © Destatis
  • Von Lorenz Klein
  • 02.10.2017 um 10:54
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Psychische Krankheiten verursachen mit 44,4 Milliarden Euro fast genauso hohe Ausgaben im deutschen Gesundheitssystem wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (46,4 Milliarden Euro). Das geht aus einer aktuellen Analyse des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2015 hervor. Dabei zeigt sich, dass Männer und Frauen jeweils in unterschiedlichen Krankheitsklassen dominieren.

Für zu behandelnde Krankheiten entstanden in Deutschland im Jahr 2015 Kosten in Höhe von 338,2 Milliarden Euro – umgerechnet auf die Zahl der Bundesbürger entspricht dies Durchschnittskosten in Höhe von 4.140 Euro, wie die sogenannte Krankheitskostenrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt. Darin enthalten sind neben den Behandlungskosten auch Ausgaben für Prävention, Rehabilitation oder Pflege.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen schlagen demnach mit 46,4 Milliarden Euro zu Buche, was einem Anteil von 13,7 Prozent entspricht – dicht gefolgt von psychischen Krankheiten und Verhaltensstörungen, die auf 44,4 Milliarden Euro beziffert werden (13,1 Prozent). An dritter Stelle kommen Krankheiten des Verdauungssystems, die mit 41,6 Milliarden Euro „überwiegend von den Kosten für zahnärztliche Leistungen und Zahnersatz bestimmt wurden“, berichten die Statistiker.

An vierter Stelle folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen mit einem Betrag von 34,2 Milliarden Euro. „Damit war rund die Hälfte der Kosten auf vier Krankheitsklassen zurückzuführen“, fassen die Destatis-Experten zusammen.

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen dominieren Männern, bei psychischen Erkrankungen sind es Frauen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren bei Männern mit 600 Euro pro Kopf mit höheren Kosten verbunden als bei Frauen (540 Euro), ein umgekehrtes Bild zeigte sich laut Destatis bei Krankheiten der Psyche und Verhaltensstörungen. Hier lagen die Krankheitskosten pro Kopf bei Frauen mit 670 Euro rund 1,6-mal so hoch wie bei Männern (420 Euro).

Laut den Berechnungen nahmen die Krankheitskosten mit fortschreitendem Alter deutlich zu. Etwa die Hälfte entstand allein bei der Bevölkerung ab 65 Jahren. In der Altersgruppe 15 bis 29 Jahre fielen mit 1.670 Euro die geringsten Pro-Kopf Kosten an, die höchsten entstanden bei den 85-Jährigen und Älteren mit 19.790 Euro, die damit 4,8-mal so hoch wie der Durchschnitt waren.

Quelle: Destatis
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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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