Brennende Bäume in Brandenburg: Das Waldbrandrisiko wird künftig wohl zunehmen. © picture alliance/dpa | Jan Woitas
  • Von Karen Schmidt
  • 09.08.2022 um 16:09
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Die andauernde Dürre hat vor allem im Osten Deutschlands zu Waldbränden geführt. Das Risiko dafür steigt wegen des Klimawandels. Müssen deswegen nun die entsprechenden Versicherungen angepasst werden? Noch nicht, meint Jan Droll, Produktmanager Waldversicherung bei der Gothaer Allgemeinen. Aber man müsse die Lage im Blick behalten.

„Für die kommenden Jahrzehnte müssen wir von einem stetig steigenden Waldbrandrisiko für Deutschland ausgehen.“ Zu diesem eher traurigen Schluss kommt Jan Droll, Produktmanager Waldversicherung bei der Gothaer Allgemeinen. Anhaltende Dürren, aber auch höhere Totholzanteile erhöhten das Risiko, meint der Experte.

 

„Nicht vergessen werden darf, dass Waldbrände zu 95 Prozent von Menschen verursacht werden. Neben Brandstiftung ist es vor allem Fahrlässigkeit, die zu Bränden führt“, so Droll weiter. Die unachtsam weggeworfene Zigarette kann dann teure Folgen haben. Droll: „Wenn wir annehmen, dass die betroffenen Waldbestände im Durchschnitt einen Wert von rund 10.000 bis 15.000 Euro je Hektar haben, sind wir bei den jüngst gemeldeten 850 Hektar in Sachsen und Brandenburg bei einem Schaden von mehr als 10 Millionen Euro – und das nur am Baumbestand.“

Als Versicherer beobachte man die wachsende Waldbrandgefahr in Folge des Klimawandels sehr aufmerksam, meint der Experte weiter. „Eine Anpassung im Versicherungsumfang ist aus unserer Sicht aktuell noch nicht erforderlich. Wir müssen diese Gefahren aber im Blick behalten und Risiken neu bewerten.“ Künftig können in stark gefährdeten Gebieten der Nachweis von geeigneten Löschmöglichkeiten und Frühwarnsystemen verpflichtend werden, so Droll. „Dies könnte beispielsweise durch die Anlage von Löschwasserteichen oder Brandmeldevorrichtungen geschehen.”

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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