Gleisarbeiter in einem Tunnel der Londoner U-Bahn: Für manche Berufsgruppe ist eine BU-Police kaum zu bezahlen. © Getty Images
  • Von Redaktion
  • 18.03.2015 um 21:29
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Viele Menschen sind nicht gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit abgesichert. Oft, weil der BU-Schutz zu teuer ist. Makler sollten dieses Argument ihrer Kunden gegen eine BU-Police aber nicht einfach so stehen lassen, findet Versicherungsmakler Philip Wenzel. Er skizziert drei Möglichkeiten, wie Vermittler den Beitrag für die BU-Versicherung herunterschrauben können.

Leistungsdauer kürzen

Eine sehr interessante zweite Variante ist die Kürzung der Leistungsdauer. Zwar verliere ich den Schutz genau an dem Ende, wo ich ihn immer wahrscheinlicher brauche, allerdings ist dieser Wegfall sehr gut kalkulierbar, weil ich genau weiß, bis wann ich versichert bin. Die Lücke zwischen dem Ende der Versicherung und dem Beginn der Altersrente muss ich privat füllen, weshalb ich in dieser Variante unterm Strich keine Ersparnis habe.

Die generell schlechteste Lösung ist eine Kürzung der Leistungshöhe. Während ich mich in der ersten Variante nur ärgere, wenn ich zwar berufsunfähig wäre, aber noch nicht erwerbsunfähig, in der zweiten nur dann, wenn ich spät und lange berufsunfähig werde, ärgere ich mich bei dieser Variante in jedem Fall. Die Berufsunfähigkeitsversicherung soll mir meinen Lebensstandard erhalten und der kostet einen gewissen Betrag. Setze ich die Absicherung niedriger an, kann ich meinen Lebensstandard nicht mehr halten. Wenn ich eine Familie habe, setze ich hier einiges aufs Spiel. Aus der Sicht des Vermittlers ist dies aber die einfachste Lösung, da der Beitrag sich linear zur Rentenhöhe verändert.

Ein Taschenrechner genügt

Während ich bei den anderen Varianten zusätzlichen Beratungsaufwand habe und auch Wissen über Ausweich- und Ergänzungsprodukte beziehungsweise über gesetzliche Rentenansprüche benötige, braucht es hier nicht mehr als einen Taschenrechner.

Das optimale Ergebnis einer individuellen Risikoanalyse kann eine Absicherung der Grundfähigkeiten, eine Schwere-Krankheiten-Police oder eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung sein. Und bei der BU kann für den einen eine Infektionsklausel wichtig sein, für den anderen die Definition der Ausschlussklausel für den Auslandseinsatz und den nächsten eine fehlende Frage nach Hobbys im Antrag.

Wie auch in der Schule die Qualität der Schüler von der Qualität der Lehrer abhängt, so steht und fällt der passende Versicherungsschutz mit einer kompetenten Beratung, die sich an den individuellen Bedürfnissen des Kunden orientiert.

Über den Autoren: Philip Wenzel (Foto) ist Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (IHK) und hat das Spezialgebiet biometrische Risiken. Er arbeitet beim Maklerunternehmen freche versicherungsmakler GmbH & Co. KG in Kemnath. Weitere Infos finden Sie auch auf der Facebook-Seite und bei Google+.

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