Mitarbeiter des VW-Werks in Wolfsburg: Deutsche Unternehmen sehen die Bedeutung der bAV-Reform, aber nur ein kleiner Teil will sie auch nutzen. © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 29.03.2017 um 10:45
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Fast zwei Drittel der Personalverantwortlichen in mittelständischen Unternehmen (64 Prozent) glaubt, dass die bAV-Reform das Interesse der Mitarbeiter an betrieblicher Altersvorsorge (bAV) weckt – gleichwohl will weniger als jedes fünfte Unternehmen die Reform mit Sicherheit nutzen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Versicherers Generali. Dabei ist bemerkenswert, dass digitale bAV-Anwendungen bei den Befragten besonders gut ankommen.

Das Betriebsrentenstärkungsgesetz soll helfen, die „Rente vom Chef“ neu zu beleben und die Zahl der Abschlüsse zu erhöhen. Und die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen in Deutschland ist auch davon überzeugt, dass die Reform der betrieblichen Altersversorgung (bAV) dazu beitragen kann.

Aber: Nur etwa 17 Prozent der Unternehmen wollen die Reform nutzen und 2018 entsprechende Tarife anbieten. Das zeigt die Studie „Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 2017“ des Versicherers Generali, für die rund 200 bAV-Verantwortliche aus mittelständischen Unternehmen befragt wurden.

18 Prozent der Befragten sagen bereits zum aktuellen Zeitpunkt, dass sie einen Ausbau des eigenen bAV-Angebots für sich ausschließen. Von den 17 Prozent, die die Reform sicher nutzen zu gedenken, hat es gut jedes zweite (47 Prozent) auf den Förderbetrag für Geringverdiener abgesehen. Das Opting-out-Modell hingegen, also die automatische Lohnumwandlung, wollen laut Umfrage derzeit nur 18 Prozent der befragten Betriebe anbieten. 

Digitalisierte bAV kommt an

Gleichzeitig zeigt sich, dass bAV-Anbieter vor allem mit digitalen Produkten und Services bei den Unternehmen punkten können. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Befragten erwartet von den Anbietern ganzheitliche digitale Lösungen. Heißt: Angelegenheiten wie Antragsstellung, Verwaltung und Änderung sollen möglichst digital ablaufen. Bei großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern geben das sogar zwei Drittel an.

58 Prozent sagen außerdem, dass ihnen Online-Tools zur Abwicklung und Kontrolle der bAV wichtig sind. Und damit einher geht auch die wachsende die Bedeutung von IT-Sicherheit und Datenschutz: Beides finden jeweils 91 Prozent der Befragten heutzutage wichtig.

Darüber hinaus hoffen 56 Prozent der Unternehmen, dass durch die Reform, bessere bAV-Produkte auf den Markt kommen. In diesem Zusammenhang verweisen die Befragten auf einen sinkenden Haftungsumfang für die Arbeitgeber (44 Prozent) oder auch eine Entlastung der Unternehmen bei der Bürokratie und den Vorschriften zur bAV (35 Prozent). Lediglich 13 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie keine positive Wirkung erwarten.

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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