Psychische Erkrankungen führen immer häufiger in die Frühverentung. © Pixabay
  • Von Achim Nixdorf
  • 22.06.2021 um 11:53
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 00:50 Min

Psychische Erkrankungen bleiben die mit Abstand häufigste Ursache von gesetzlichen Erwerbsminderungsrenten. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Frauen sind danach häufiger betroffen als Männer.

Knapp 42 Prozent der Frührenten sind im vergangenen Jahr aufgrund einer psychischen Erkrankung bewilligt worden. Die absolute Zahl neuer Rentenzugängen aus diesem Grund lag bei 72.618. Frauen waren mit fast 48 Prozent der Neuzugänge stärker betroffen als Männer mit 35 Prozent der Fälle.

Depressionen sind häufigste Diagnose

Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Demnach waren depressive Erkrankungen mit fast 20 Prozent der häufigste Grund, der 2020 zu einem Rentenbezug führte – gefolgt von somatoformen Störungen, also körperlichen Beschwerden, für die sich keine Ursache finden lässt, sowie Alkohol-Missbrauch.

Die Tatsache, dass psychischen Erkrankungen unter Frauen besonders stark verbreitet sind, begründet die Bundesregierung damit, „dass Frauen in den alten Bundesländern aufgrund der gestiegenen Erwerbsbeteiligung und der verbesserten Anerkennung von Kindererziehungszeiten“ häufiger als in der Vergangenheit überhaupt erst die Voraussetzungen für den Bezug einer Erwerbsminderungsrente erfüllt hätten.

Im Jahr 2019 – Zahlen für 2020 liegen nach Angaben der Regierung noch nicht vor – bezogen bundesweit rund 1,8 Millionen Menschen eine Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit, im Jahr 2010 waren es noch 1,55 Millionen gewesen.

autorAutor
Achim

Achim Nixdorf

Achim Nixdorf ist seit April 2019 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort