Der Ökonom Bert Rürup. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 14.09.2016 um 18:10
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Unser Rentensystem ist gut, muss aber dringend reformiert werden – das sagt der Ökonom und Altersvorsorge-Experte Bert Rürup. Er plädiert in einem heute.de-Interview für eine stärker kapitalgedeckte Variante und höhere Renten für Geringverdiener.

In einem heute.de-Interview präsentiert sich Altersvorsorge-Experte Bert Rürup als Verfechter der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Menschen hielten das System für schlechter als es ist. Trotzdem brauche man eine Reform, um zwei gravierende Probleme in den Griff zu bekommen: „Eins hinsichtlich der Legitimation bei langjährigen Geringverdienern und eins hinsichtlich der Nachhaltigkeit als Folge des massiven Alterungsschubs“, sagt Rürup.

Zwar seien derzeit nur 2,5 Prozent der Rentner auf die staatliche Fürsorge angewiesen, aber dieser Prozentsatz werde steigen, wenn man nicht bald reagiere. „Fakt ist, dass heute fast jeder vierte Beschäftigte nur ein geringes Einkommen erzielt. Das heißt, dass viele trotz Arbeit in der Zukunft dem Risiko ausgesetzt sind, im Alter die Fürsorge des Staates in Anspruch nehmen zu müssen“, so Rürup.

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Auf die Frage, wie Altersarmut dann verhindert werden solle, sagt der Rentenexperte: „Eine Umverteilung bei der Rente von Besserverdienern zu Geringverdienern ist derzeit nicht vorgesehen. Um einer künftigen Altersarmut vorzubeugen, müssten die Renten von Geringverdienern anders – und zwar höher – festgesetzt werden.“

Auch führe an einer kapitalgedeckten Altersvorsorge als Ergänzung kein Weg vorbei. Schweden etwa nutze dazu einen Staatsfonds. „Der Charme dieses schwedischen Modells liegt darin, dass die Beiträge – anders als etwa bei der deutschen Riester-Rente – obligatorisch von allen Bürgern abgeführt werden. Das spart Vertriebskosten und macht den Fonds sehr viel kostengünstiger“, so Rürup. Man müsse nur mit zunehmendem Alter das Risiko eines Kursrückschlags beseitigen.

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