Über 100 Fachvorträge, 130 Gesellschaften – und 3.400 Besucher: Auch dieses Jahr sei die Hauptstadtmesse am 8. September ein durchschlagender Erfolg gewesen, wie die Fonds Finanz am Montag zufrieden bilanzierte. © Fonds Finanz
  • Von Lorenz Klein
  • 11.09.2023 um 16:00
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3.400 Fachbesucher haben am Freitag die diesjährige „Hauptstadtmesse“ der Fonds Finanz besucht. Unsere Bildstrecke führt Sie durch das bunte Messegeschehen, das gespickt war mit über 100 Fachvorträgen, 130 Ausstellern, zwei Starrednern – und der ein oder anderen Kontroverse.

Foto: Fonds Finanz

„Es wurde nichts gescriptet!“, also keine Fragen im Vorwege abgesprochen –  mit dieser Vorwarnung leitete Moderator Stephan Peters (Bildmitte) das Streitgespräch ein, das Norbert Porazik (rechts) und Sascha Rabe, Direktionsleiter der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), miteinander führten. Motto der Veranstaltung: „Versicherungsmakler & Vermögensberater – die Podiumsdiskussion“. Peters war selbst elf Jahre lang für die DVAG tätig, seit fünf Jahren steht er nun in den Diensten der Fonds Finanz und kennt daher beide Welten.

In der Debatte zeigte sich schnell, dass die Sympathien des Publikums klar zugunsten des Gastgebers verteilt waren – was auf einer Maklerveranstaltung natürlich auch nicht sonderlich überrascht. Da half es auch wenig, dass Rabe betonte: „Wir sind nicht gegen Makler!“ Die DVAG glaube fest daran, dass der Kunde sich aussuchen solle, mit wem er sein Geschäft mache, so Rabe – wichtig sei, dass der Kunde einen persönlichen Ansprechpartner habe, der sich kümmere.

Hier gab Porazik zu bedenken, dass ein Makler im Schadenfall alles dafür tue, dass der Kunde seine Leistung vom Versicherer gewährt bekomme. Das sei bei Vertretern, so auch bei der DVAG, nicht der Fall, „denn ich bin nun einmal Interessenvertreter der Gesellschaft“. Den Vorwurf, dass Vertreter ihre Kunden im Schadenfall zugunsten der eigenen Gesellschaft hängen ließen, wollte Rabe nicht auf sich sitzen lassen: „Die Vermögensberater, die ich kenne, die reißen sich drei Beine aus, dass der Kunde seine berechtigten Schäden reguliert bekommt!“

„Wir produzieren jedes Jahr tausende von Leuten, die die Finanzdienstleistung hassen“

Kontrovers wurde es auf dem Podium immer wieder mal – etwa als um es die langen Kündigungsfristen für Mitarbeiter aus Finanzvertrieben ging – wer zum Beispiel der DVAG den Rücken kehren will, muss sich laut der üblichen Anstellungsverträge zwei Jahre in Geduld üben, bevor es für Wechselwillige in der Finanzdienstleistung weitergehen darf. Hier wurde Norbert Porazik ganz grundsätzlich:

Wir fragen uns ja ganz oft hier: Warum hat unsere Branche eigentlich so einen schlechten Ruf? Und meine Behauptung ist: Wir produzieren jedes Jahr tausende von Leuten, die die Finanzdienstleistung hassen, weil Vertriebe ihre Leute, wenn sie gehen möchten, fertigmachen.“

Harter Tobak, den DVAG-Mann Rabe so nicht stehen lassen wollte: „Aus meiner Direktion kann ich sagen: Ich habe das noch nie gehabt, dass jemand, der ausscheiden möchte, dass wir darauf bestanden haben, dass er seine Kündigungsfrist einhält.“

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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