Eine junge Frau kniet gedankenversunken an einem Fenster: Nach einem Cyberangriff benötigen Betroffene manchmal professionelle Unterstützung vom Psychologen. © dpa / picture alliance
  • Von Manila Klafack
  • 07.05.2018 um 15:30
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Anbieter von Cyberversicherungen für Privatkunden integrieren im Rahmen ihrer Policen unterschiedliche Assistance-Leistungen. Professionelle Unterstützung vom Anwalt, Psychologen oder einem IT-Spezialisten sind meist dabei.

Der Markt der Cyberversicherungen wächst. Sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen gibt es mittlerweile mehr und mehr Angebote für den Fall eines Angriffs aus dem Internet. Denn auch der Bedarf nimmt zu.

Das gefühlte Risiko eines Datendiebstahls unter den privaten Nutzern ist laut einer Umfrage des Marktforschers Yougov gestiegen. Demnach hatten 2014 noch 11 Prozent der Internetnutzer in Privathaushalten Angst vor Datendiebstahl. Drei Jahre später sind es fast doppelt so viele (19 Prozent). An zweiter Stelle steht die Angst vor Viren (15 Prozent), die vor drei Jahren noch an erster Stelle stand.

Diese Entwicklung werde begleitet von einer zunehmenden Sorglosigkeit gegenüber Cyberrisiken. 55 Prozent der Befragten im Jahr 2014 informierten sich regelmäßig über Themen zur Internetsicherheit. 2017 waren es nur noch 50 Prozent.

Gleichzeitig kann sich etwa jeder fünfte Befragte vorstellen, eine Police gegen Gefahren des Internets abzuschließen. 15 Prozent von ihnen wollen sich gegen finanzielle Schäden absichern, 12 Prozent gegen technische Schäden und 10 Prozent gegen solche, die durch das Ausspähen personenbezogener Daten entstehen.

In den bislang wenigen eigenständigen Policen der Versicherer werden neben der Übernahme dieser Risiken zusätzlich Assistance-Leistungen integriert. Dazu zählen die juristische und psychologische Beratung, eine Service-Hotline für die Soforthilfe bei einer Attacke, der Kontakt zu IT-Fachleuten und auch das zur Verfügung stellen von Sicherheitssoftware in Kooperation mit entsprechenden Anbietern.

Die R+V Versicherung beispielsweise bietet mit ihrer Internetschutz Police die Absicherung von finanziellen Schäden bei der Nutzung des Internets bis zu einer Summe von 10.000 Euro an. Das Wiederherstellen verlorener Daten wird mit bis zu 1.000 Euro bezahlt. Zu den zusätzlichen Dienstleistungen gehört das Bereitstellen der Sicherheitssoftware Norton Security Online ebenso wie eine telefonische, psychologische Beratung bei Cyber-Mobbing und rechtliche Beratung bei Internetkriminalität.

Auch der Inter Cyberguard setzt als Zusatzleistung unter anderem auf die Norton-Sicherheitssoftware. In jedem der drei Angebote der Cyberpolice – Basis, Exklusiv und Premium – ist sie enthalten. Für Back-ups steht zudem eine 25-Gigabyte-Cloud zur Verfügung. Je nach Tarif können drei, fünf oder zehn Endgeräte versichert werden.

Eine aktuelle Aktion von Bavaria Direkt, dem Internet-Versicherer des Konzerns Versicherungskammer Bayern, sieht beim Abschluss eine Cyberversicherung ein dreimonatiges kostenfreies Darknet-Screening von Owl vor. Das Programm scannt die illegalen Handelsplätze des Internets, das sogenannte Darknet, um nach persönlichen Informationen zu suchen, die online gehandelt oder angeboten werden. Das können Daten zum Bankkonto sein oder Kreditkartennummern. Fördert der Scan etwas zutage, erhält der Kunde eine entsprechende Information. Außerdem bekommt er regelmäßig Tipps, wie er mit seinen Daten so umgeht, um sich vor Missbrauch zu schützen.

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

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