Stress im Job kann zu psychischen Krankheiten führen. © creativeart_Freepik
  • Von Karen Schmidt
  • 05.08.2024 um 14:58
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Hohe Anforderungen an sich selbst, Überstunden oder Familie und Beruf unter einen Hut bekommen – viele Beschäftigte hierzulande stehen arg unter Stress. Und das hat Folgen für die psychische Gesundheit, wie eine Analyse der KKH zeigt.

43 Prozent der Berufstätigen hierzulande fühlen sich in ihrem Job gestresst. 15 Prozent sogar sehr häufig – bei den erwerbstätigen Frauen ist es jede Fünfte. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse.

Der Stress ist dabei vor allem hausgemacht: die Anforderungen an die eigene Person sind oft sehr hoch. Fast zwei Drittel der Erwerbstätigen neigen zu Perfektionismus. Ein fast genauso großer Stresstreiber ist der Zeitdruck im Arbeitsalltag (62 Prozent). Die Erwartungshaltungen anderer sorgen bei 40 Prozent für Belastungen.

Je rund ein Drittel der Berufstätigen fühlt sich durch zu viele Überstunden oder zu hohe Leistungsanforderungen gestresst (36 beziehungsweise 32 Prozent). Eine schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder ein zu geringes Gehalt belasten jeweils 27 beziehungsweise 23 Prozent.

Bei etwa je einem Fünftel der Befragten lösen wiederum eine schlechte Stimmung im Team beziehungsweise Mobbing oder die Kontrolle durch Vorgesetzte Stress aus (21 beziehungsweise 19 Prozent).

Fehlzeiten wegen psychischer Belastungen

Dieser Stress hat Folgen. Laut Umfrage ist gut jeder vierte Erwerbstätige schon einmal wegen hohen Drucks und hoher Belastungen im Berufsleben ausgefallen. Auch bei den KKH-Versicherten offenbart sich eine Zunahmen von Fehltagen wegen stressbedingter psychischer Leiden wie akuter Belastungsreaktionen und Anpassungsstörungen.

Im ersten Halbjahr 2024 kamen 109 Fehltage auf 100 ganzjährig versicherte Mitglieder. Im Vorjahreszeitraum waren es 105, 2019 waren es 75 Fehltage pro 100 Erwerbstätige. Bei depressiven Episoden verzeichnet die KKH im Fünfjahresvergleich einen Anstieg von 89 auf 102 Tage pro 100 Versicherte.

Vor allem Frauen betroffen

Auch die Fehltage wegen Burnout – meist als Syndrom zu Beginn einer Stresserkrankung oder im Zuge weiterer seelischer Leiden diagnostiziert – bewegen sich vor allem seit 2022 auf einem hohen Niveau (11 Tage pro 100 Erwerbstätige). 2019 waren es noch 8 Tage. Insgesamt befinden sich die Fehzeiten wegen psychischer Erkrankungen seit vergangenem Jahr auf dem höchsten Stand seit Beginn der Analyse im Jahr 2017. Seinerzeit kamen noch 298 Krankheitstage auf 100 ganzjährig versicherte Berufstätige. Mittlerweile sind es 388 Tage.

Deutlich mehr berufstätige Frauen als Männer fühlen sich dabei sehr häufig gestresst (20 zu 11 Prozent). Das liegt vor allem an der Doppelbelastung von Familie und Beruf. Es fehlt ihnen oft die Zeit für ihre eigene Erholung. Bei Männern hingegen sind die Ursachen für Dauerstress häufig rein beruflicher Natur. Sie haben oft den Anspruch, sich über den Job zu profilieren.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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