Kurt von Storch, Mitgründer und Vorstand von Flossbach von Storch © Flossbach von Storch
  • Von Andreas Harms
  • 19.12.2023 um 10:40
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Na, das ist ja mal eine Nachricht: Deutschlands größter unabhängiger Vermögensverwalter, Flossbach von Storch, steigt ins Geschäft mit der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) ein. Warum er das tut, wie er das Vorsorgevermögen verwalten will und wie sich das vom Aushängeschild, dem Multiple Opportunities unterscheidet, haben wir Mitgründer und Vorstand Kurt von Storch gefragt.

Pfefferminzia: Wie kam es zu der Idee, in das bAV-Geschäft einzusteigen?

Kurt von Storch: Wir sind langfristig denkende Investoren. Der Faktor Zeit spielt beim Vermögensaufbau eine übergeordnete Rolle, insbesondere bei Investitionen in Produktivkapital, das langfristig das größte Renditepotenzial bietet. Insofern passt das bAV-Angebot perfekt zu Flossbach von Storch – ein Spiegelbild unserer bisherigen Tätigkeit.

Wie lange gibt es das Angebot schon?

von Storch: Neues probieren wir zunächst immer selbst aus. Heißt: Seit etwa zwei Jahren besparen die FVS-Kolleginnen und -Kollegen die bAV-Lösung. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv, die Teilnahmequote ist sehr hoch. Wir haben uns deshalb entschlossen, das bAV-Angebot auch für Externe zu öffnen.

Welche Rolle soll das bAV-Geschäft neben Ihrem bisherigen Geschäft mit Vermögensverwaltung und Investmentfonds spielen?

von Storch: Da gibt es keine künstlichen Trennlinien oder Extraposten. Die übergeordnete Anlagephilosophie ist die gleiche wie bei all unseren Fonds und Mandaten: Vermögen aufbauen, erhalten und mehren, indem wir es möglichst intelligent auf verschiedene Anlageklassen, Einzeltitel und Währungsräume aufteilen. Wir tun also, was wir immer tun – mit der bAV gibt es jedoch eine weitere Ableitung.

Wie weit können Mittelständler, die die bAV über Sie abwickeln, auch die Anlagestrategie mit beeinflussen?

von Storch: Die Anlagestrategie wird nach Risikotoleranz des Arbeitgebers, das muss im Übrigen nicht zwingend ein mittelständisches Unternehmen sein, und seiner Mitarbeiter ausgewählt. Insofern gibt es die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen.

Landet am Ende trotzdem alles im selben Topf, oder kann man das trennen?

von Storch: Nein, es ist kein riesiger Topf: Für jeden Mitarbeiter wird ein separates Depot eingerichtet, in dem sein persönliches Ruhestandkapital verwaltet wird. So lassen sich auch verschiedene Chance-Risiko-Profile abbilden.

Wie weit unterscheidet sich das bAV-Sondervermögen von Ihrem wohl bekanntesten Fonds, dem Multi Opportunities?

von Storch: Anlagephilosophie und „Setup“ – nehmen wir unser hauseigenes Research als Beispiel – sind identisch. Heißt: Unsere gesamte Multi-Asset-Kompetenz fließt ebenso in die bAV wie in den Flossbach von Storch Multiple Opportunities. Wenngleich hinter der bAV verschiedene, exklusive Multi-Asset-Fonds stehen, um die verschiedenen Risikoprofile der bAV-Sparer abbilden zu können.

In Deutschland ist der Wunsch nach garantierten Leistungen noch immer stark verbreitet. Müssen Sie in Richtung Beitragszusage und Aktienanlage noch viel Überzeugungsarbeit leisten?

von Storch: Unser Angebot richtet sich bewusst an Unternehmen, die um die langfristigen Chancen des Kapitalmarkts wissen. Insofern reden wir vor allem mit Arbeitgebern, die gezielt nach einer kapitalmarktorientieren Altersversorgung für ihre Mitarbeiter suchen. Und die Zahl derer, die das tun, wächst. Ohne den Kapitalmarkt dürfte es schwer werden, einen ausreichend großen Kapitalstock aufzubauen und die Rentenlücke zu schließen.

Wie stellen Sie später die lebenslange Rente dar?

von Storch: Die Mitarbeiter können dann zwischen einer Einmalzahlung und einer variablen Anzahl an Raten wählen. Eine Rentenoption gibt es nicht.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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