- Von Redaktion
- 23.09.2016 um 11:47
Produkte der Neuen Klassik und Indexpolicen haben zahlreiche Versicherer als Antwort auf das Niedrigzinsniveau auf den Markt gebracht. Die Garantien sind reduziert und dadurch einfacher zu erfüllen. Finanztest hat sich diese Produkte im Heft (Oktober-Ausgabe, ab Seite 28) einmal genauer angeschaut.
Die Tester kritisieren erstens, dass es bei den neuen Produkten in der Regel als Garantie nur noch den Beitragserhalt gibt. „Ein reiner Beitragserhalt bedeutet durch die Inflation eine Entwertung der Kaufkraft“, heißt es im Artikel. Derzeit sei die Inflation zwar sehr niedrig. Bei einem Prozent Inflation könne die Kaufkraft über 30 Jahre aber schon von 1.000 auf 742 Euro sinken.
Für den Verzicht auf die höheren Garantien sollen die Sparer mit mehr Rendite belohnt werden. Gerade bei den Indexpolicen seien die Renditechancen aber sehr begrenzt und zudem unsicher, so die Tester. Und bei der Neuen Klassik bleibe es auch bei „Mini-Zuschlägen“.
Zu viele Hintertürchen
Weiterer Kritikpunkt der Analysten: die bei Vertragsbeginn oft fehlenden Umrechnungsfaktoren für die spätere Rente. Die Anbieter halten sich die Festlegung dieser Faktoren bis zum Rentenbeginn offen und entscheiden zu den dann gültigen Konditionen. Die können besser, aber auch schlechter sein als heute. In letzterem Fall könne das dazu führen, „dass das angesparte Kapital bei einem neuen Produkt höher ist, als wenn der Kunde das Geld in eine klassische Rentenversicherung gesteckt hätte, die Rente jedoch trotzdem geringer ausfällt.“
Die Anbieter lassen sich zu viele Hintertürchen zum Nachteil der Kunden offen, ist daher das Fazit der Finanztester.
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