Michael H. Heinz (links) und Ingo Weber diksutieren über Vergleichsportale. © BVK, Verivox
  • Von Redaktion
  • 07.09.2015 um 13:49
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:55 Min

Die passende Police, die am besten zu einem passt – wo finden Kunden das am ehesten? Nun, Onlinevergleichsportale machten den Markt auf jeden Fall durchsichtiger, sagt Verivox-Geschäftsführer Ingo Weber. Nix da, kontert Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Onlineportale würden die gesetzlichen Regeln des Verbraucherschutzes missachten. Hier geht es zum Schlagabtausch.

Dieses Pro & Contra zur Frage „Sind Kunden bei Check 24, Verivox & Co. gut beraten?“ haben wir beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gefunden.

„Sind Kunden bei Check 24, Verivox & Co. gut beraten?“

Die Pro-Seite übernimmt Ingo Weber, Finanzchef und Geschäftsführer beim Vergleichsportal Verivox.

Es sei heutzutage eine Selbstverständlichkeit für Verbraucher, sich im Internet über Produkte, ihre Leistungen und Preise zu informieren, meint Weber. Für diese Transparenz hätten Vergleichsportale überhaupt erst gesorgt. Versicherern und Vermittlern würden dadurch außerdem neue Chancen entstehen. Sie könnten die Portale nämlich als Vertriebskanal nutzen.

„Auf Vergleichsportalen können Kunden nicht nur online Tarife vergleichen, sondern mithilfe von Filtern die Leistungsmerkmale auswählen, die ihren Wünschen entsprechen. Tiefergehende Hintergrundinformationen zu Versicherungsthemen runden oft den Service ab. Bei Verivox bieten Experten zum Beispiel zusätzlich Beratungen in Echtzeit per Telefon oder Chat an. Das muss aber nicht zwingend bedeuten, dass die persönliche Beratung vor Ort überflüssig geworden ist. Anstatt die Energie auf einen Streit der Vertriebskanäle zu verschwenden, sollte die Branche die Wünsche der Kunden in den Mittelpunkt stellen und eine optimale Mischung aus umfassender Information und individuell angepasster Beratung bieten. Wir arbeiten daran.“

Vermittler und Makler könnten die Versicherungsvergleiche in ihren Beratungsgesprächen nutzen und so ihre Sachkompetenz mit einer umfassenden Marktübersicht ergänzen, sagt Weber weiter.

Contra gibt Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK):

Das Internet durchdringe alle Lebensbereiche, daher sei es nur verständlich, dass Kunden Policen auch online abschließen wollten, so Heinz. Aber: „Vergleichsportale, die sie vermitteln, erwecken den Anschein, dass man Versicherungen mit wenigen Klicks auf ein paar Eckdaten, besonders den Preis, reduzieren und vergleichbar machen kann. Doch das ist nicht so: Die User wissen nicht einmal, dass sie sich auf Makler-Websites befinden, wenn sie dort Verträge abschließen.“ Außerdem würden sich die Produkte zum Teil erheblich in ihren Leistungen unterscheiden und die schon bestehenden Verträge der Kunden würden nicht gegenübergestellt.

„Der Gesetzgeber hat nicht ohne Grund die Informations-, Beratungs- und Dokumentationspflichten für Versicherungsvermittler erhöht“, sagt Heinz weiter. So würden Transparenz und Verbraucherschutz gestärkt. „Wir stehen als ehrbare Versicherungskaufleute voll dahinter. Beim Versicherungsvermittler wird der Kunde individuell und transparent über das für ihn richtige Produkt beraten.“

Heinz macht weiter klar, dass die strengen Regeln von allen erfüllt werden müssten. „Kunden sind in der virtuellen Welt nicht weniger schutzbedürftig. Die vermittelnden Internetvergleichsportale sollten ebenfalls diese Anforderungen erfüllen müssen.“ Deshalb hat der BVK gerade vergangene Woche Klage gegen das Vergleichsportal Check24 mit Hinweis auf die Verbraucherschutzregeln eingereicht.

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