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  • Von Redaktion
  • 08.12.2015 um 09:16
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Die europäischen Versicherungsaufseher der Behörde Eiopa wollen einen besseren Verbraucherschutz bei Mobiltelefonen durchsetzen. Sie fordern von den Versicherungen mehr Informationen und eine klare Gestaltung der Verfahren im Schadensfall.

Bei Handyversicherungen liegt einiges im Argen, meint die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen (Eiopa). Manchen Kunden sei gar nicht klar, dass sie beim Kauf eines neuen Mobiltelefons womöglich eine Versicherung für ihr Handy mit abschließen. Das wollen die Aufseher für Kunden nun transparenter sein, berichtet das Versicherungsjournal.

Die Behörde hat einen Bericht vorgestellt, der die Verkaufspraxis von 50 Versicherern in 23 Ländern analysiert hat. Kriterien waren die Deckung des Versicherungsschutzes im Falle einer Beschädigung und die Klauseln bei Verlust oder Diebstahl des Handys.

Versicherung kommt meist vom Mobilfunkanbieter

Rund die Hälfte der Versicherungen wird von Mobilfunk- und Mobiltelefonanbietern verkauft. Etwas weniger als die Hälfte von allgemein tätigen Maklern und Banken. Rund 2 Prozent entfallen auf den Direktvertrieb oder Agenten.

Grundsätzlich seien Handyversicherungen geeignet für Produkte, die im Alltag der Menschen immer wichtiger und auch immer hochpreisiger werden, so ein Eiopa-Ergebnis. Doch gebe es Lücken zwischen den tatsächlich angebotenen und den vom Kunden erwarteten Leistungen. So  versprächen die Versicherer zwar Schutz bei Beschädigungen. Dies bedeute aber nicht, dass alle Schäden abgedeckt sind.

Oft handelt es sich um Koppel-Verträge

Ebenso seien Handyversicherungen gelegentlich an andere Produkte gekoppelt. Dem Verbraucher sei nicht klar, dass er gleichzeitig beispielsweise ein Bankkonto eröffnet oder sich eine Kreditkarte zulegt, wie es bei Anbietern in Großbritannien der Fall war. Auch sind die Provisionen hoch, im Schnitt liegen sie bei 40 Prozent der eingenommenen Prämien.

Die Eiopa fordert daher unter anderem mehr Transparenz in der Vertriebspraxis, die Möglichkeit, eine Versicherung klar abzuwählen, Beschwerden transparent und effizient zu bearbeiten. Und es sei sicherzustellen, dass Händler und Verkaufspersonal entsprechend geschult sind. Aufsichtsbehördenchef Gabriel Bernadino will die Entwicklung des Marktes „weiter beobachten“.

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