Der Krisenstab der Bundesregierung kommt am 28. Februar 2020 zu seiner Sitzung zusammen, um über weitere Vorkehrungen gegen das neue Coronavirus Sars-CoV-2 zu beraten. Auch in den Versicherungsunternehmen wurden zügig Notfallpläne erarbeitet oder angepasst. © picture alliance/Kay Nietfeld/dpa
  • Von Lorenz Klein
  • 04.03.2020 um 14:02
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Wie gehen die Versicherer in Deutschland mit der Corona-Krise um? Eine Pfefferminzia-Blitzumfrage unter rund 20 Gesellschaften zeigt: In den Notfallplänen finden sich viele Gemeinsamkeiten, aber auch höchst individuelle Gegenmaßnahmen – wo Mitarbeiter-Events ausfallen und wo Zutrittsverbote drohen, erfahren Sie hier.

Canada Life

Der Hauptbevollmächtigte von Canada Life in Deutschland, Markus Drews, erklärt:

„Wie vermutlich viele Unternehmen beschäftigt auch uns derzeit das Thema Corona-Virus. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter steht dabei an erster Stelle. Alle Dienstreisen in Risikogebiete sind auch bei uns untersagt. Zudem empfehlen wir Mitarbeitern als Präventivmaßnahme größere Menschenmengen bei der An- und Abreise sowie größere Veranstaltungsgruppen zu meiden. Alle aktuell anstehenden Dienstreisen, sofern diese Zug, Flug oder das Aufeinandertreffen mit größeren Menschenmengen beinhalten, werden nach Möglichkeit in Online-Meetings umgewandelt. Wir beobachten die Situation weiter um unsere Maßnahmen entsprechend anpassen zu können.“

Debeka

Ein Sprecher der Debeka teilt mit:

„Als Großunternehmen verfügen wir über ein Notfallmanagement, das auch einen Pandemie-Fall berücksichtigt. Wir haben uns in den letzten Wochen intensiv mit Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus befasst und bis auf weiteres folgende präventive Maßnahmen ergriffen:

  • Verstärkte Hinweise auf bestehende Hygienemaßnahmen
  • Vermeidung größerer dienstlicher Zusammenkünfte (zum Beispiel Absage von Versammlungen und der Jahrespressekonferenz)
  • Reduzierung von Dienstreisen auf das Notwendigste
  • Ausdehnung von Telearbeit und Homeoffice“
Die Bayerische

Martin Gräfer, Vorstand Versicherungsgruppe die Bayerische, berichtet:

„Es ist sicher nicht angemessen, im Zusammenhang mit der derzeitigen Lage an Corona-Virusinfektionen in Panik zu verfallen. Dennoch erscheint es sinnvoll, Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko für alle Mitarbeiter und auch für das Unternehmen zu reduzieren.

Deshalb geben wir folgende Handlungsempfehlungen für Dienstreisen und Großveranstaltungen. Dabei gibt es aber kein Verbot, sondern es liegt im eigenen Ermessensspielraum der Mitarbeitenden:

  • Dienstreisen sollten weitestgehend vermieden werden – alternativ Durchführung via Telefon- oder Webkonferenz
  • Auf die Teilnahme an Großveranstaltungen wie Messen sollte weitestgehend verzichtet werden“
Generali

Ein Sprecher der Generali Deutschland erklärt:

„Von Beginn der Meldungen an, hat die Generali in einem sehr frühen Stadium Reiseregeln und Präventivmaßnahmen beschlossen, um sowohl die Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeiter zu gewährleisten als auch die Kontinuität des Geschäftsbetriebs und des Services gegenüber Kunden und Vertrieben sicherzustellen.

Folgende Maßnahmen gelten für die Generali Deutschland bis auf weiteres und werden täglich mit Blick auf aktuelle Entwicklungen angepasst. Darunter fallen:

  • Streichung von Dienstreisen. Ausnahmeregeln bei Reisen, die der Business Continuity dienen.
  • Verpflichtung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in Regionen mit relevantem Ansteckungsrisiko waren oder in den vergangenen zwei Wochen Kontakt mit möglicherweise infizierten Personen hatten, dies der Generali Deutschland zu melden und, abhängig von der spezifischen Bewertung des Risikos, als Präventiv-Maßnahme 15 Tage im Homeoffice zu arbeiten.
  • Fokus auf Web- und Telekonferenzen statt persönlichen Besprechungen. Absage und Verschiebung von Besprechungen beziehungsweise Veranstaltungen mit einer größeren Teilnehmerzahl bis auf diejenigen, die aus Business-Continuity-Gründen als notwendig erachtet werden.
  • Teilnahme an externen Veranstaltungen mit einer großen Anzahl von Personen sind nicht gestattet, Fokus auf Web- und Telekonferenzen.
  • Spezifische Verhaltensregeln entsprechend den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation.
  • Erhöhung der Hygienemaßnahmen in allen Gebäuden.
  • Regelmäßige Unterrichtung der Führungskräfte und Mitarbeiter über präventive Maßnahmen durch Führungskräftekommunikation, Mails sowie themenbezogenen Hub im Intranet.

Nach der Implementierung der beschriebenen Maßnahmen haben wir keine Beeinträchtigung des normalen Geschäftsbetriebs des Unternehmens. Wir verfolgen weiterhin täglich die Situation und passen die Maßnahmen entsprechend an.“

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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