- Von Andreas Harms
- 22.07.2025 um 17:11
Der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, findet, dass 30 bis 40 Krankenkassen in Deutschland ausreichen. Das sagte er im „Politico“-Podcast „Berlin Playbook“ (vom 22. Juli 2025, ab Minute 11:37).
„Ich glaube, man braucht keine knapp 100 Krankenkassen. Aber wenn ich mich versichern will, brauche ich Auswahl“, so Baas weiter. „Das heißt, ich brauche also 10 bis 20.“ Und das wiederum bedeute, dass man insgesamt 30 bis 40 Krankenkassen braucht, denn manche sind ja an Betriebe gebunden oder nur regional aufgestellt.

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Zugleich dämpft er die Hoffnung, dass sich mit so einer Maßnahme sonderlich viel Geld sparen lässt. Warum? „Die Krankenkassen machen ja alle was, die betreuen ja ihre Kunden“, erklärt Baas. Sparen könne man höchstens an den Verwaltungskosten der Kassen selbst. Dieser Anteil sei aber insgesamt eher gering, vielleicht 0,5 bis 0,8 Prozent der Gesamtausgaben. „Viel ist da also nicht drin“, so Baas.
Leistungen zu kürzen, hält er ebenfalls für keine gute Idee. Das sei der falsche Weg und mache die GKV sogar noch uninteressanter. Stattdessen sollte man darüber reden, wie man das vorhandene Geld besser nutzt.
Völlig zu Recht merkt er an, dass sich ja dann die Frage stellt, welche Leistungen man konkret kürzen soll. Diese Frage gibt er gerne an diejenigen zurück, die lautstark kürzen wollen. „Welche Leistungen sollen wir denn nicht mehr bezahlen?“, fragt er dann. Er selbst findet, dass die gesetzliche Krankenversicherung derzeit die richtigen Sachen bezahlt. Es sei sehr schwer, nun zu sagen, was da wegfallen soll.


Susanne Richter
Vor 9 StundenWenn rund 95 % aller Kassenleistungen identisch sind, dann ist das Argument „Mehr Wahlfreiheit durch mehr Kassen“ ein sofort zu durchschauendes, reflexartiges Selbsterhaltungsstatement. Und der laxe Hinweis, dass es ohnehin (finanziell) nicht viel brächte, Kassen zu schließen, ist infarm.
Hilfstelefone und Sozialstationen für Kinder und Jugendliche werden einfach weggekürzt, der Kleinkunst werden die wenigen Zuschüsse auf Null gekürzt und der Chef der Krankenkassen ergeht sich in eine nicht zu ertragende Selbsterhaltungslüge.
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kommentierenSusanne Richter
Vor 9 StundenWenn rund 95 % aller Kassenleistungen identisch sind, dann ist das Argument „Mehr Wahlfreiheit durch mehr Kassen“ ein sofort zu durchschauendes, reflexartiges Selbsterhaltungsstatement. Und der laxe Hinweis, dass es ohnehin (finanziell) nicht viel brächte, Kassen zu schließen, ist infarm.
Hilfstelefone und Sozialstationen für Kinder und Jugendliche werden einfach weggekürzt, der Kleinkunst werden die wenigen Zuschüsse auf Null gekürzt und der Chef der Krankenkassen ergeht sich in eine nicht zu ertragende Selbsterhaltungslüge.