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  • Von Redaktion
  • 24.07.2013 um 17:00
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Die Geige von David Garrett ist 300 Jahre alt und begeistert regelmäßig ein Millionenpublikum. Seine Stradivari hat der Stargeiger für 4,5 Millionen Euro versichert. Nicht ganz so wertvoll ist die handelsübliche Geige eines Hobbymusikers – dennoch kann ein gutes Instrument bis zu 3.000 Euro kosten. Eine Versicherung kann sich also lohnen. Warum genau, lesen Sie exklusiv bei Pfefferminzia.

Hausratversicherung bietet nur eingeschränkten Schutz

Ein Musikinstrument ist automatisch über die Hausratversicherung versichert – jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Sie greift nur dann, wenn sich das Instrument in einem geschlossenen Raum befunden hat. Geht die Geige also bei einem Brand oder Blitzschlag kaputt, kommt die Hausratversicherung zum Einsatz. Der Transport, sprich der Weg zur Probe oder zu einem Auftritt, ist nicht mitversichert. Ein Sengschaden durch eine Zigarette oder Überspannungsschäden bei einer E-Gitarre sind auch nicht automatisch abgedeckt. Gerade Profimusiker können sich nicht auf einen Hausratschutz verlassen – die Versicherung greift nämlich nur, wenn das Instrument hobbymäßig genutzt wird.

Einmal stolpern und die Geige ist hin

Eine Versicherung für Musikinstrumente ist deshalb für Bands und Berufsmusiker sowie für teure Instrumente durchaus sinnvoll.  Denn manchmal kommt es ja blöder als man denkt. Nach einem langen und anstrengend Auftritt lässt jemand das Instrument fallen, jemand stolpert über eine Gitarre, die an einem Stuhl lehnt oder es kommt zu einem Verkehrsunfall bei dem das Instrument beschädigt wird. Sogar David Garrett ist sowas schon mal passiert. Bei einem Konzert im Londoner Barbican soll er 2009 ungeschickt gestolpert und auf seine “San Lorenzo” gefallen sein, die dabei zu Bruch ging.

Die Kosten für eine Musikinstrumente-Versicherung sind in der Regel nicht so hoch wie für die Geige von David Garrett. Ein Mindestjahresbeitrag für eine Versicherung einer normalen Geige beginnt bei 30 Euro. Die BVG Badische Allgemeine hat ein solches Angebot im Programm. Die entsprechende Versicherung der Mannheimer Sinfonima kostet 50 Euro pro Jahr, die der Provinzial Nord 89 Euro.

Soll die Versicherung eine neuwertige Geige abdecken und gleichzeitig für öffentliche Auftritte gelten, ist man bei der BVG mit 97 Euro dabei, bei der Provinzial Nord mit 268 Euro. Komplette Bands sind mit einem Beitrag von um die 700 Euro im Jahr abgedeckt. Das Gute: Bei solchen  Gruppenverträgen ist jedes Instrument mitversichert. Die, die neu hinzukommen, sind ebenfalls automatisch Teil der Versicherung.

Das Klischee des zerstreuten Künstlers

Doch was deckt die Versicherung im Vergleich zu einer Hausratversicherung alles zusätzlich ab? Die Versicherung für Musikinstrumente bietet eine sogenannte Allgefahrendeckung. Das bedeutet, dass das Instrument gegen fast alles versichert ist – bis auf wenige Ausnahmen.  Abgesichert sind also Diebstahl, Mut- und Böswilligkeit Dritter plus das Umstoßen des Instruments.  Auch wenn was beim Transport kaputt geht,  springen Versicherer wie BGV, Allianz, Provinzial Nord und Mannheimer Sinfonima ein.

Geht auf dem Weg zum Konzert zum Beispiel ein Instrumentenkoffer auf, die Trompete fällt heraus und ist nach dem Bodenaufprall total verbeult, erstattet der Versicherer den Schaden von rund 4.000 Euro. Greift ein Cellist vor dem großen Auftritt vor lauter Aufregung daneben und fällt ihm dadurch das Instrument aus der Hand auf die Stuhlkante, würde auch hier der Anbieter den Schaden von 5.000 Euro übernehmen.

Da Künstler und vor allem Musiker oft als zerstreut gelten, ist auch das Liegenlassen Teil der Versicherung. So wird ein versehentlich im Zug liegengelassenes Instrument ersetzt. Allianz und Nürnberger versichern auch Zubehör wie Elektronik und Verstärker mit. Das ist aber nicht zwangsläufig bei allen Versicherern der Fall.

Proberäume sind nicht immer abgedeckt

Grundsätzlich sollte man bei Abschluss einer Musikinstrumente-Versicherung zwischen einer Zeit- oder Neuwert-Versicherung unterscheiden. Gerade bei hochwertigen und neuen Instrumenten ist eine Neuwert-Versicherung sinnvoll. Sie ersetzt das Instrument im gleichen Wert. Streichinstrumente ab 10.000 Euro gewinnen hingegen mit der Zeit an Wert, wie etwa die Stradivari von David Garrett.

Nicht versichert sind zum Beispiel Musikinstrumente, die in einem Proberaum liegen – unbewohnte Häuser sind vom Schutz ausgeschlossen. Viele Verträge haben auch eine sogenannte Nachtklausel: Dabei sind Instrumente nicht abgedeckt, die sich zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens beispielsweise in einem Auto befinden.

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