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Autounfall mit Blechschaden in Köln: Schaden- und Unfallversicherer verzeichnen weiter steigende Kosten für Schäden © picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt
  • Von Andreas Harms
  • 19.02.2024 um 12:08
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Einigermaßen ansehnliche Zinsen und sinkende Inflation geben der Versicherungswirtschaft ganz offensichtlich einen Schub. Die entsprechenden Teilindizes vom Münchner Ifo-Institut zogen zuletzt an. Und sogar die inflationsgebeutelten Schaden- und Unfallversicherer wagen sich wieder in Optimismus.

Die Versicherungsbranche widersteht dem insgesamt um sich greifenden Wirtschafts-Blues einigermaßen. Denn im vierten Quartal 2023 hat sich die Stimmung der deutschen Versicherer aufgehellt. Der entsprechende vom Münchner Ifo-Institut ermittelte und vom Branchenverband GDV veröffentlichte Geschäftsklima-Index stieg um 4,9 auf 5,5 Punkte. Er liegt damit allerdings noch immer unter dem langfristigen Mittelwert von 12,4 Punkten (Den Bericht zum Herunterladen gibt es hier).

Die Werte zeigen immer den Saldo aus jenen befragten Versicherern mit positiver Antwort und jenen mit negativer Antwort. Ein Wert unter null zeugt somit von überwiegend schlechter Stimmung. Über null liegt er, wenn die Optimisten in der Überzahl sind.

Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate sind leicht gestiegen.  Mit 21,3 Punkten liegen sie aber weiter deutlich über dem langfristigen Mittelwert, denn der beträgt 13,2 Punkte. „Zwar ist die konjunkturelle Dynamik nach wie vor gedämpft, aber die wirtschaftliche Unsicherheit infolge von Pandemie-Nachwirkungen und Energiepreisschocks gerät mehr und mehr in den Rückspiegel“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Vor allem die Lebensversicherer schätzen ihre aktuelle Lage deutlich besser ein. Damit lösen sie sich weiter von den Tiefstständen von vor einem Jahr. Die Erwartungen sanken zwar kräftig im Vergleich zum Vorquartal um 19,5 auf 21,1 Punkte, liegen aber weiter über dem langfristigen Durchschnitt von 16,4 Punkten.

Einen Grund für den Trend sieht man beim GDV in der Zinswende. „Die höheren Zinsen kommen nach und nach in den Konditionen an, die die Lebensversicherer neuen Kunden anbieten können“, so Asmussen weiter. „Nach dem BIP-Rückgang im letzten Jahr erwarten wir dieses Jahr wieder ein leichtes Wachstumsplus. Gleichzeitig sinkt die Inflation, sodass die realen Einkommen nach den deutlichen Rückgängen der vergangenen zwei Jahre wieder zulegen können.“

In der Schaden- und Unfallversicherung sorgt die zuletzt wieder gesunkene Inflation für einige Hoffnung. Hier stieg der Saldo für das Geschäftsklima um 11,7 Punkte und liegt mit 6,9 Punkten wieder über null. Die Beurteilung der aktuellen Lage hat sich dabei kaum verbessert (minus 17,1 Punkte): Die Kosten für Schäden sind weiter gestiegen. Der Teilindex „Schadenentwicklung Lage“ liegt bei bemerkenswerten minus 77,6 Punkten. Dafür erwarten die Versicherer, dass sich die Situation bald verbessert.

Auch bei den Krankenversicherern verbesserte sich die Stimmung leicht. Mit einem Zuwachs von 3,0 Punkten auf nun 8,2 Punkte robbt sich der Teilindex an seinen langfristigen Mittelwert heran (11,6 Punkte). Wobei der Index für die aktuelle Situationen bei den Leistungen sogar noch niedriger liegt als bei den Autos, nämlich bei minus 89,8 Prozent.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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