- Von Andreas Harms
- 22.07.2025 um 12:17
Die steigenden Kosten im Gesundheitswesen hinterlassen in der privaten Krankenversicherung (PKV) weiter tiefe Spuren. So beobachten die Analysten von Morgen & Morgen, dass die Beiträge dort steigen. Im neuen Rating zur PKV-Beitragsstabilität fallen folglich einige Sterne.
Für dieses Rating betrachten die Analysten die Tarife in der privaten Krankenvollversicherung. Beiträge im Neugeschäft und erhöhte oder gesenkte Beiträge führen sie dabei zu einer Bewertung zusammen. Aber nur bei Tarifen, die seit mindestens fünf Jahren auf dem Markt sind. Um dem schwierigen Umfeld und insbesondere der Inflation zu entsprechen, erhöhten sie die Maßstäbe (Benchmarks) um jeweils 0,5 Prozentpunkte.

Morgen & Morgen kürt die stabilsten Unisex-Tarife
Beiträge in der PKV steigen kräftiger
Private Krankenversicherung: stabile Anbieter, wichtige Trends
Zum Ergebnis ein paar Zahlen: Die Gesamtzahl der bewerteten Tarife stieg 2025 von 1.066 auf 1.118. Die Zahl der mit fünf Sternen ausgezeichneten Tarife sank von 187 auf 158, bei vier Sternen von 227 auf 211. Gleichzeitig legten die 3-Sterne-Tarife leicht zu und bilden mit 359 Bewertungen erneut den Bauch in der Mitte.
Besonders auffällig ist der Sprung im unteren Segment: Die 2-Sterne-Klasse wuchs um mehr als 50 Prozent auf 236 Tarife, während die 1-Stern-Bewertungen mit 154 nahezu auf Vorjahresniveau verharren.
„Die diesjährige Analyse zeigt, dass es nach wie vor 369 ausgezeichnete und sehr gute Tarife gibt. Aber insgesamt findet eine Verschiebung weg von den Höchstbewertungen statt. Insbesondere der Anteil der 2-Sterne-Tarife steigt aktuell am stärksten“, sagt Senior-Versicherungsanalyst Thorsten Bohrmann.

Dabei glaubt man bei Morgen & Morgen nicht, dass das Ende der Fahnenstange schon erreicht ist. Weiteres Ungemach droht durch die demnächst erneuerte Gebührenordnung der Ärzte (deren Gebühren steigen). Sobald sie in Kraft tritt, dürften die Leistungsaufgaben noch weiter anziehen, sind sich die Analysten sicher.

Den jüngsten Anstieg um durchschnittlich 3,54 Prozent empfinden sie als „noch moderat“. Allerdings stieg der Anstieg (kein Schreibfehler) nun schon zum zweiten Mal in Folge. Als Hauptursachen gelten erhöhte Behandlungskosten durch medizinischen Fortschritt, die demografische Entwicklung der Versichertenbestände und die noch vorhandenen Folgen der Niedrigzinsjahre.
Sämtliche Ratings zu den einzelnen Tarifen können Sie hier abrufen.

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