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Norman Wirth ist Vorstand des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW. © AfW
  • Von Redaktion
  • 07.02.2024 um 10:41
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:15 Min

Nur wenige Kunden wollen mit ihren Vermittlern über Nachhaltigkeit sprechen. Das berichten die Vertriebler in einer Umfrage des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW. 16 Prozent der Kundschaft lehnen das Thema danach ganz ab, 62 Prozent ist es schlicht egal.

Vermittler haben Schwierigkeiten damit, die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden abzufragen – auch weil diese nur wenig Interesse am Thema zeigen. Nur 22 Prozent wollen mit ihrem Vermittler über ihre Nachhaltigkeitspräferenzen sprechen. 16 Prozent lehnen das ab und 62 Prozent ist das Thema egal.

Das ist ein Ergebnis des 16. AfW-Vermittlerbarometers, für das mehr als 1.000 Vermittlerinnen und Vermittler befragt wurden. 2022 waren noch 53 Prozent der Kunden bereit, über ihre Nachhaltigkeitspräferenzen sprechen, 22 Prozent lehnten ab und 25 Prozent war das Thema egal.

„In einem Jahr ist viel passiert. In der öffentlichen Diskussion ist der Klimawandel hinter aktuelle Themen wie steigende Preise, Wohnungsmangel und geopolitische Risiken wie der Krieg in der Ukraine und die kritische Lage im Nahen Osten zurückgetreten“, sagt AfW-Vorstandsmitglied Norman Wirth.

Von Vermittlerseite beurteilt jeweils nur knapp die Hälfte – 46,7 Prozent bei Finanzanlagen und 48,2 Prozent bei Versicherungen – das Produktanagebot als ausreichend, um ihre Kunden nach deren Nachhaltigkeitswünschen entsprechend optimal zu beraten. Rund jeder Vierte hält das bestehende Produktangebot für unzureichend.

ESG-Ratings werden am häufigsten zur Orientierung genutzt

Zur Orientierung bei nachhaltigen Produkten greifen 33 Prozent auf ESG-Ratings etwa von Morningstar zurück, 15 Prozent beziehen sich auf Gütezeichen und -siegel wie das FNG-Siegel. Nur 6 Prozent suchen auf Informationsportalen nach den passenden Fonds. Mehr als jeder Dritte kann hier keine Antwort liefern.

„Es bleibt problematisch für die Vermittlerschaft, sich objektiv orientieren zu können. In erster Linie müssen sich die Vermittler auf die Angaben der Produktanbieter verlassen. Das können sie auch. Wobei zum Beispiel Einstufungen nach Artikel 8 oder 9 der Offenlegungsverordnung nicht zur Orientierung dienen sollten“, so AfW-Vorstand Norman Wirth.

Der AfW setze sich in Brüssel dafür ein, dass Kunden und Vermittler ein weniger aufwändiges und komplexes Prozedere bei der Nachhaltigkeitsabfrage durchlaufen müssten, berichtet Wirth weiter. „Das ist natürlich ein ganz dickes Brett, aber dringend notwendig, um überhaupt das bezweckte Ziel der Regulierung zu erreichen.“

kommentare
nico siegers
Vor 6 Monaten

Das kann ich von meinen Kunden nur bestätigen. Dieser Nachhaltigkeits-Quatsch ist so überflüssig wie ein Kropf und interessiert niemanden

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nico siegers
Vor 6 Monaten

Das kann ich von meinen Kunden nur bestätigen. Dieser Nachhaltigkeits-Quatsch ist so überflüssig wie ein Kropf und interessiert niemanden

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