KI kann in der Beratung für Ruhestandsplanung unterstützen, aber kann die Berater nicht zu 100 Prozent ersetzen. © freepik.com
  • Von Sabine Groth
  • 25.09.2024 um 11:42
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Durch die demografische Entwicklung gewinnt die Ruhestandsplanung an Bedeutung. Auch der Vormarsch der künstlichen Intelligenz dürfte die menschliche Beratung in diesem komplexen Bereich nicht komplett ersetzen.

Die Prognose vom Deloitte Center for Financial Services dürfte so manche Vermittler aufschrecken, auch wenn sie sich auf den US-Markt bezieht: Demnach werden 2028 – also schon in vier Jahren – fast 80 Prozent der Privatanlegenden KI-gestützte Anwendungen als Quelle für ihre Anlageentscheidungen nutzen. Zur Beruhigung: Dies wird nur eine Quelle sein; die meisten nutzen mehrere. Auch der menschliche Rat wird laut Fachleuten der Unternehmensberatung weiter gefragt sein. Familie und Freunde bleiben wichtige Ansprechpartner in Sachen Finanzen. Und der Anteil der Investierenden, die Berater nutzen, werde zwar sinken, aber nur von 35 auf 31 Prozent.  

Dennoch verändert sich die Welt. Der reine Produktvermittler wird es künftig schwerer haben. Eine komplexe, maßgeschneiderte Beratung hingegen wird ein auf künstlicher Intelligenz basierendes System nicht so schnell komplett übernehmen können. Denn oft lässt sich die Arbeit der KI mit folgendem Satz zusammenfassen: “Ein fleißiger, aber schlampiger Mitarbeitender”. Auch der kreative Erfindungsreichtum bei schlechter Datenlage macht in sozialen Netzwerken als Lacher gern die Runde. Damit dürften Beraterinnen und Berater, vor allem bei einer vorausschauenden, ganzheitlichen Ruhestandsplanung, auch künftig noch mit ihrer eigenen Kompetenzpunkten können. Da sich die private Vorsorge als unverzichtbares Zusatzelement für einen auskömmlichen Ruhestand entwickelt hat und mit Blick auf die demografische Entwicklung weiter an Bedeutung gewinnen wird, ist der Bedarf an guter Beratung entsprechend groß.  

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In unserer Serie haben wir aufgezeigt, worauf es bei einer Ruhestandsplanung ankommt und welche Rolle Fondspolicen darin spielen können. Entscheidend ist es, von Anfang an auf Flexibilität zu achten, sodass Anpassungen an Entwicklungen im Leben und veränderte Bedürfnisse möglich sind. Schon bei der Auswahl der Vorsorgeinstrumente sollte daher darauf geachtet werden, dass sie möglichst viel Spielraum bieten, nicht nur beim Vermögensaufbau, sondern auch später in der Ruhestandsphase. 

KI nicht fürchten, sondern nutzen 

Fondsgebundene Rentenversicherungen können ein wichtiger Baustein in der Ruhestandsplanung sein – vorausgesetzt, die Tarife erlauben flexible Anpassungen an die Kundenbedürfnisse und ihre Flexibilität endet nicht mit dem Rentenbeginn. Auch bei der steueroptimierten Vermögensübertragung an die Nachkommen lassen sich Fondspolicen mit speziellen Konzepten einsetzen. Neben Fondspolicen gibt es natürlich weitere Bausteine für die Ruhestandsplanung. Zu den Aufgaben des Ruhestandsplaners gehört es, eine bestmögliche, auf die Kunden abgestimmte Kombination zu finden. Da Steuern ein großer Kostenblock sein können, sollten sie bei der Auswahl berücksichtigt werden. 

Ruhestandsplanung ist alles andere als trivial. Beraterinnen und Berater müssen sich in die sich verändernden Lebenssituationen des Kunden hineinversetzen, Lösungen finden, Anpassungen vornehmen, aber auch manchmal Entscheidungshilfe leisten oder in Krisensituationen beruhigen. Stichwort: emotionale Intelligenz. In dieser umfassenden Rolle kann sie die KI wahrscheinlich nicht so bald ersetzen. Aber: Sie wird ihnen helfen können. Ruhestandsplanerinnen und Ruhestandsplaner sollten KI nicht fürchten oder gar verteufeln, sondern sie nutzen, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten. 

 

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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