Zeichnung einer Skyline: In wirtschaftlich erfolgreichen Metropolen ist es am teuersten, Wohneigentum zu kaufen. Denn hier sind die Immobilienpreise meist wesentlich höher als die durchschnittlichen Bruttogehälter. © Freepik
  • Von Barbara Bocks
  • 21.10.2024 um 11:13
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lesedauer Lesedauer: ca. 02:50 Min

Um sich Wohneigentum leisten zu können, hilft ein hohes Bruttogehalt. Aber auch die lokalen Quadratmeterpreise für Wohngebäude spielen bei der Suche eine große Rolle. In welchen Städten diese Relation am besten ist, hat ein aktueller Bericht herausgefunden. Den ersten Platz haben wohl die Wenigsten bei der Immobiliensuche auf dem Schirm.

Ob sich Personen Wohneigentum in einer Region leisten können, hängt neben den Immobilienpreisen auch von der Höhe des Gehalts ab. Das beste Verhältnis zwischen Löhnen und Immobilienpreisen gibt es im Ruhrgebiet: 10 der 15 Städte, in denen sich Käufer mit mittlerem Einkommen ihr Wohneigentum am ehesten leisten können, liegen dort.

Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht von „immowelt.de“. Als Datenbasis für Angebotspreise haben die Immobilien-Experten inserierte Angebote in 65 ausgewählten Städten analysiert.

  • Die errechneten Werte geben die aktuellen Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) wieder.
  • Die Daten für die Median-Bruttogehälter am Wohnort zum 31. Dezember 2023 stammen von der Bundesagentur für Arbeit.
Chemnitz liegt auf Platz 1 des Rankings

    Chemnitz führt das Wohnimmobilien-Ranking in diesem Jahr an. Die Einwohner der europäischen Kulturhauptstadt 2025 haben zwar das niedrigste Einkommen in der Untersuchung mit im Durchschnitt 3.279 Euro brutto pro Monat. Immobilien kosten in der ostdeutschen Stadt aber auch mit 1.464 Euro pro Quadratmeter mit Abstand am wenigsten.

    • In Gelsenkirchen müssen Immobilienkäufer 1.605 Euro pro Quadratmeter zahlen – bei einem mittleren Bruttolohn von 3.529 Euro monatlich.
    • In Duisburg fällt das mittlere Einkommen mit 3.726 Euro nur unwesentlich höher aus. Da die Immobilienpreise dort aber mit 1.861 Euro pro Quadratmeter so günstig sind, landet Duisburg auf Platz 3.
    Die Top 10 der Städte für gute Wohneigentums-Schnäppchen in der Übersicht:
    1. Chemnitz
    2. Gelsenkirchen
    3. Duisburg
    4. Herne
    5. Oberhausen
    6. Hagen
    7. Bottrop
    8. Bremerhaven
    9. Hamm
    10. Wuppertal

      Im Mittelfeld des Leistbarkeits-Rankings stehen vor allem zwei Arten von Städten; entweder solche mit hohem Gehaltsniveau und teuren Immobilienpreisen oder umgekehrt: Städte mit niedrigem Einkommen und günstigem Wohnraum.

      Zur ersten Kategorie gehört Erlangen auf Platz 32 im Ranking: Dort verdienen die Bewohner 4.818 Euro brutto im Monat, müssen aber auch mit 3.999 Euro für den Quadratmeter beim Wohnungskauf tief in die Tasche greifen. Ähnlich ist die Situation in Mainz (4.020 Euro pro Quadratmeter, 4.405 Euro) und in Ingolstadt (4.153 Euro pro Quadratmeter, 4.495 Euro) auf den Plätzen 40 und 44 im Ranking.

      Leipzig landet auf Platz 18

      Ein Beispiel für Städte im Mittelfeld mit eher niedrigeren Einkommensverhältnissen und einem günstigeren Preisniveau für Wohneigentum ist Leipzig auf Platz 18. Hier kostet der Quadratmeter lediglich 2.283 Euro. Dafür liegt der mittlere Bruttolohn nur bei 3.553 Euro. Ähnlich sieht die Situation in Halle an der Saale (Platz 20 mit 2.252 Euro pro Quadratmeter und 3.313 Euro) oder Bremen (Platz 31 mit 3.020 Euro pro Quadratmeter und einem durchschnittlichen Bruttolohn von 3.680 Euro) aus.

      Mit der Stadt Rostock beginnen die untersten 10 Plätze. Hier ist das Verhältnis zwischen Einkommen und Preisniveau von Immobilien am ungünstigen. In Rostock trifft ein unterdurchschnittliches Gehaltsniveau (3.360 Euro) auf eher gehobene Immobilienpreise von 3.699 Euro pro Quadratmeter. Das liegt an der Tatsache, dass auch das populäre Ostseebad Warnemünde zum Stadtgebiet Rostocks zählt.

      Schlusslichter im Leistbarkeits-Ranking: Frankfurt, Hamburg, München

      Laut des Berichts ist es auch eine schlechte Idee, in wirtschaftlich florierenden Großstädten und Metropolen auf die Suche nach Wohneigentum zu gehen. In Frankfurt am Main zahlt die Finanzindustrie zwar gute Gehälter. Das treibt den Medianverdienst auf 4.594 Euro. Allerdings ist der Quadratmeterpreis in der hessischen Großstadt mit 5.652 Euro auch der dritthöchste Wert der Untersuchung.

      Auch Hamburger verdienen statistisch mit 4.125 Euro brutto mehr als Personen in vielen anderen Großstädten. Mit einem Angebotspreis von 5.977 Euro pro Quadratmeter sind Eigentumswohnungen in der Hansestadt aber um ein Vielfaches teurer. Die höheren Löhne können das nicht ausgleichen, sodass Hamburg auf dem vorletzten Platz im Ranking landet.

      Abgeschlagenes Schlusslicht ist München: In keiner deutschen Stadt verdienen die Einwohner mit einem Bruttoeinkommen von 4.865 Euro besser. Aber mit einem mittleren Quadratmeterpreis von 8.190 Euro ist Wohneigentum mit Abstand am teuersten. Das Verhältnis zwischen Gehältern und Immobilienpreisen ist in keiner anderen Stadt so schlecht.

      Das vollständige Ranking der 65 Städte finden Sie hier.

      autorAutorin
      Barbara

      Barbara Bocks

      Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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