Rentner bei Spaziergang: Über die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es Diskussionen. © Pixabay
  • Von Hannah Dudeck
  • 16.04.2020 um 14:32
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Mehr Rentner, weniger junge Menschen: Deutschlands Rentensystem muss radikal reformiert werden, sagen Experten. Die relative Mehrheit der Bundesbürger steht dabei Änderungen offen gegenüber, zeigt eine Umfrage. Insbesondere ein Vorschlag findet Zustimmung.

Viele Bürger können sich zur Sicherung des Altersvorsorge in Deutschland eine allgemeine Erwerbstätigenversicherung vorstellen, die etwa Selbstständige, Abgeordnete und Beamte einschließt. Laut einer Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) unter mehr als 2.000 Bürgern, hätten 50 Prozent einen entsprechende Vorschlag von der Rentenkommission erwartet. Diese sollte im Auftrag der Bundesregierung Lösungen erarbeiten, die die Zukunftsfähigkeit des Rentensystem hierzulande sicherstellt. Nur 10 Prozent der Befragten sprachen sich gegen eine solche Erwerbstätigenversicherung aus.

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Am höchsten ist die Zustimmung unter Wählern der Linkspartei, bei der die Forderung Teil des Parteiprogramms ist. 68 Prozent der Linke-Wähler sprechen sich für diesen Vorschlag aus. Aber auch bei Anhängern der Grünen und SPD gibt es mit jeweils 61 Prozent viel Zuspruch für eine solche Rentenreform. Selbst unter den CDU-Wählern können sich 53 Prozent eine Erwerbstätigenversicherung vorstellen.

Weniger Zustimmung für steuerfinanzierte Grundrente

Geringere Zustimmung findet bei den Bundesbürgern die steuerfinanzierte Grundrente. Einen solchen Vorschlag erwarteten nach eigenen Angaben 37 Prozent der Befragten von der Reformkommission. Dagegen halten 15 Prozent nichts von solchen Plänen. Allerdings ist das Konzept vielen unbekannt: Mit 36 Prozent ist der Anteil derer, die sich wegen fehlenden Wissens nicht festlegen möchten, relativ hoch.

„Die Rentenkommission hat die Chance vertan, eine Diskussion über grundlegende Veränderungen unseres Rentensystems anzustoßen“, kritisiert DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Größere Teile der Bevölkerung seien schon viel weiter als die Politik und durchaus bereit, „einschneidende Umbauten mitzutragen“.

Die Rentenkommission der Bundesregierung hatte Ende März Vorschläge für die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung vorgelegt (wir berichteten). Kritik kam anschließend von Branchenvertretern und Bürgern. Das Gremium habe seine Aufgabe nur unzureichend erfüllt, hieß es. Konkrete Lösungen fehlten, die Pläne seien zu vage.

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Hannah Dudeck

Hannah Dudeck arbeitete von April bis Juni 2020 als freie Redakteurin für Pfefferminzia.

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