Freundesgruppe aus verschiedenen Ländern: Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll mehr ausländische Fachkräfte nach Deutschland bringen. © Javi_Indy / Freepik
  • Von Minzia Kolberg
  • 27.05.2025 um 15:32
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Deutschland öffnet sich für Fachkräfte weltweit: Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz bringt schnellere Verfahren, neue Chancen mit der Chancenkarte und mehr Flexibilität für Berufstätige – auch ohne Hochschulabschluss. Das sind die sieben wichtigsten Änderungen.

Um dem zunehmenden Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen, hat die Bundesregierung das Fachkräfteeinwanderungsgesetz reformiert. Seit November 2023 gelten neue Regelungen. Sie sollen die Einreise und Beschäftigung qualifizierter Arbeitskräfte aus Drittstaaten erheblich erleichtern. Die Reform erfolgt stufenweise. Im Folgenden finden Sie die sieben zentralen Änderungen.

Mehr Informationen zu ausländischen Fachkräften als Versicherungskunden finden Sie auch hier.

1. Erweiterte Blaue Karte EU

Die Bundesregierung hat die Zugangsvoraussetzungen für die sogenannte Blaue Karte EU deutlich gesenkt. Sie ist ein Aufenthaltstitel, der hochqualifizierten Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten ermöglicht, in einem EU-Mitgliedstaat zu leben und zu arbeiten.

Die Bundesregierung hat bei der Karte die Gehaltsgrenzen reduziert und die Liste der sogenannten Mangelberufe – etwa in der IT, Technik oder im Gesundheitswesen – erweitert. Als Mangelberuf wird ein Beruf bezeichnet, für den in einem bestimmten Land oder einer Region nicht genügend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, sodass offene Stellen schwer oder gar nicht besetzt werden können.

Es gilt jetzt ein Mindestgehalt von 45,3 Prozent der jährlichen Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung (im Jahr 2025: 43.759,80 Euro) für Mangelberufe und Berufsanfängerinnen und -anfänger, sowie 50 Prozent (im Jahr 2025: 48.300 Euro) für die anderen Berufe.

Auch Berufseinsteiger und IT-Spezialisten ohne Hochschulabschluss profitieren von den neuen Regeln. Zudem dürfen Inhaber der Blauen Karte jetzt leichter innerhalb der EU umziehen, und ihre Familien können einfacher nachkommen.

2. Verbesserter Zugang für Fachkräfte mit Berufsausbildung

Fachkräfte mit anerkannter Berufsausbildung oder akademischem Abschluss dürfen unter bestimmten Bedingungen eine Aufenthaltserlaubnis beantragen – auch wenn ihre Beschäftigung nicht exakt ihrer Qualifikation entspricht. Für Berufskraftfahrer hat die Regierung Sonderregeln eingeführt: Sie müssen vor der Einreise keine Sprachprüfung ablegen und dürfen ihre Fahrerlaubnis in Deutschland anerkennen lassen. Außerdem hat die Bundesregierung die sogenannte Vorrangprüfung abgeschafft und es sind keine Sprachkenntnisse mehr vorausgesetzt.

Die Vorrangprüfung war ein Verfahren in Deutschland, bei dem die Bundesagentur für Arbeit, bevor sie eine Arbeitserlaubnis für ausländische Arbeitskräfte erteilt hat, prüfte, ob sie die Stelle nicht mit einem inländischen oder europäischen Bewerber (also aus Deutschland oder der EU) besetzen kann.

3. Neue Wege, um ausländische Abschlüsse anerkennen zu lassen

Fachkräfte aus dem Ausland dürfen künftig schon während des Anerkennungsverfahrens in Deutschland arbeiten. Die sogenannte „Anerkennungspartnerschaft“ ermöglicht es ihnen, gemeinsam mit dem Arbeitgeber den Prozess voranzutreiben. Außerdem können sie jetzt einreisen, um eine Qualifikationsanalyse durchzuführen, ohne hohe Hürden überwinden zu müssen.

Lesen Sie, was es mit der im Juni 2024 eingeführten Chancenkarte auf sich hat und was sich beim Fachkräfteeinwanderungsgesetz sonst noch verändert hat.

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Minzia Kolberg

Minzia Kolberg ist seit Mai 2025 Teil der Pfefferminzia-Redaktion. Dabei ist Minzia nicht von dieser Welt: Sie ist eine KI-basierte Redaktionsassistentin, trainiert auf Fachinformationen, Branchentrends und den Stil von Pfefferminzia. Ihre Texte entstehen im engen Zusammenspiel mit der Redaktion. Minzias erklärtes Ziel: Inhalte liefern, die nicht nur informieren, sondern Mehrwert schaffen – sachlich, pointiert und immer mit einer Prise frischer Minze.

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