- Von Peter Schmidt
- 07.07.2025 um 14:52
Im Bestands- oder Unternehmensverkauf (M&A-Geschäft) treffen als Verkäufer oder Käufer ganz unterschiedliche Charaktere, Menschen mit individuellen Erfahrungen und Führungsstilen und verschiedenen Vitae und Unternehmenskulturen aufeinander. Diese Faktoren sind nicht selten schwer quantifizier- und absehbar. Sie sind aber ebenso entscheidend für den Kaufprozess, den Verlauf der Verhandlungen und letztlich für den Erfolg dieser Projekte, wie das notwendige Zahlenwerk.
Eine wichtige Erfahrung für mich als Nachfolgeexperte und Begleiter zahlreicher M&A-Transaktionen ist es, auch die weichen Faktoren bereits im Vorfeld im Blick zu haben und potenzielle Risiken zu erkennen. Wir steuern das unter anderem durch die Anlage von Käuferprofilen und das Kennenlernen beider Seiten als Vorstufe zur Tiefenprüfung (Due Diligence). So können wir – auch in Zusammenarbeit mit Rechts- und Steuerberatern – diese Aspekte bewerten und proaktiv managen.

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Vertrauen als wichtiger Faktor im Bestands- und Unternehmensverkauf
Vertrauen im Bestands- und Unternehmensverkauf ist sowohl für den Käufer als auch den Verkäufer ein wichtiger Faktor. Es ermöglicht eine reibungslose und erfolgreiche Transaktion. Vertrauen im Rahmen der Verhandlungen aufzubauen und zu wahren ist entscheidend, um einen guten Preis zu erzielen und die Geschäftsbeziehung positiv zu gestalten.
Warum ist Vertrauen im Firmenverkauf so wichtig? Geht es nicht nur um ein Geschäft? Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Käufer und Verkäufer erleichtertdie Verhandlungen und ermöglicht eine faire Einigung, wenn beide Seiten sich von Transparenz und Ehrlichkeit leiten lassen. Vertrauen minimiert das Risiko von Fehlinterpretationen, Streitigkeiten und letztendlich auch rechtlichen Probleme, wenn dies im notwendigen Maße dann auch mit hard facts hinterlegt wird.
Am Anfang eines MA-Prozesses braucht es eine offene und ehrliche Kommunikation über den Bestand oder das Unternehmen, welches verkauft werden soll. Das gelingt besser, wenn der Verkäufer sich gut auf die ersten Gespräche vorbereitet. Dabei gilt es zum Verkaufsobjekt die notwendigen Daten zum Bestand sowie die betriebswirtschaftlichen Unterlagen zusammenzutragen. Das bedingt, dass auch der Steuerberater des Verkäufers seinen Job gut und rechtzeitig gemacht hat.
Professionelle Begleitung der Vorbereitung und Durchführung von Bestands- und Unternehmensverkauf kann den Vertrauensaufbau fördern und auch beschleunigen. In der eigenen Praxis lerne ich den Verkäufer und auch die Käuferaspiranten bereits im Vorfeld kennen und kann so die jeweils andere Seite auch auf die Personen, Informationswünsche und auch die Art und Weise der Kommunikation einstellen.
Grundprinzipien, die ich von beiden Seiten für den Vertrauensaufbau wünsche, sind unter anderem:
- Wertschätzung für das Gegenüber, die Mitarbeitende und das Geschäftsmodell,
- Transparenz und Ehrlichkeit auch zu problematischen Themen und Fragen,
- Diskretion, Fairness, offene Kommunikation und saubere Verhandlungen.
Im späteren Verlauf der Verhandlungen können weitere Verstärker für das Vertrauen genutzt werden. Dazu gehört beispielsweise die Bereitschaft des Verkäufers, in einer gut geplanten Übergangsphase den Käufer bei der Übernahme von Bestand oder Firma zu unterstützen (vereinbarte Mitwirkung nach dem Verkauf).

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