- Von Andreas Harms
- 21.05.2025 um 15:19
Mit der Element Insurance wurde vor einigen Monaten ein Versicherungsunternehmen insolvent – und alle möglicherweise Betroffenen mussten erst einmal nachsehen, ob sie überhaupt Kunden waren. Denn so einfach ist das gar nicht immer aus Versicherungsverträgen herauszulesen. Das große Rätselraten bei den Maklern ging los – mit dem Risiko, dass ihre Kunden plötzlich ohne Versicherungsschutz dastehen (wie die Maklerin Cornelia Frankenberg das löste, erzählt sie hier).
Weshalb der Marktbeobachter und Versicherungsblogger Stephan von Heymann in seinem Blog nun Konsequenzen fordert. Er schreibt in einem Beitrag: „Der Gesetzgeber und die Bundesaufsicht sind jetzt gefordert, klare gesetzliche und regulatorische Vorgaben zu schaffen, die sicherstellen, dass der Risikoträger einer Versicherungspolice klar, verständlich und prominent ausgewiesen wird – und zwar auf der ersten Seite der Police sowie im Produktinformationsblatt, nicht erst im Anhang oder Fließtext der Allgemeinen Versicherungsbedingungen.“

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Kurz zum Hintergrund: Element Insurance ist oder war ein „White-Label-Anbieter von Versicherungslösungen“. Es erstellt also Policen für andere, zum Beispiel Assekuradeure, die diese dann unter eigenem Namen ihren Kunden anbieten. Anfang des Jahres hatte Element rund 320.000 Verträge im Bestand, insbesondere Unfallversicherungen, Haftpflichtversicherungen sowie Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen. Die vorläufige Insolvenz hatte die Bafin im Januar beantragt, am 1. März startete das endgültige Insolvenzverfahren.
„Viele Versicherte waren sich nicht bewusst, dass Element hinter ihrer Police stand, da die Verträge oft unter dem Namen des Vertriebspartners liefen. Diese Intransparenz führte dazu, dass zahlreiche Kunden erst spät oder gar nicht erfuhren, dass ihre Versicherung vom Insolvenzverfahren betroffen war“, schimpft von Heymann.
Doch die Transparenz kann gern noch weitergehen. Denn neben dem klar und ausreichend groß bekannten Risikoträger müsse man die Rollen aller Beteiligten im Versicherungsprodukt allgemeinverständlich erklären. Begriffe wie „Konzeptmakler“ oder „Assekuradeur“ seien schlicht nicht bekannt.
Im Karrierenetzwerk Linkedin hat von Heymann eine Umfrage zu dem Thema gestartet. 48 Teilnehmer haben bisher abgestimmt, und 92 Prozent von ihnen liegen mit ihm auf einer Linie und sind ebenfalls für klar benannte Risikoträger. Die Umfrage läuft noch weitere fünf Tage.

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