Hans Steup ist Betreiber des Portals Versicherungskarrieren. © Versicherungskarrieren
  • Von Hans Steup
  • 14.08.2025 um 12:06
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:45 Min

Warum bleiben Bewerbungen aus, obwohl die Job-Kampagne scheinbar alles richtig macht? Hans Steup, Betreiber des Portals Versicherungskarrieren, geht in seiner aktuellen Kolumne dieser Frage auf den Grund – und zeigt, warum heute nicht Reichweite, sondern Vertrauen den Unterschied macht.

Wir entwickeln eine gute Job-Story, erzählen offen, wer wir sind und wen wir suchen. Kontaktaufnahme ist per Telefon, WhatsApp oder E-Mail möglich – direkt, einfach, ohne Hürden. Die Anzeige wird beworben, läuft auf unserem spezialisierten Stellenmarkt. Über 1.000 Menschen gehen auf die Landingpage. Und trotzdem: keine Bewerbung, keine Rückfrage, kein „Ich hätte da mal eine Frage“.

Auch in zwei aktuellen Kampagnen bei den Versicherungskarrieren erleben wir das gerade. Und viele Vermittler berichten Ähnliches. Alles scheint richtig – aber es kommt nichts zurück. Die Frage liegt nahe: Woran liegt’s?

Die Antwort ist unbequem. Es liegt weder am Text, noch am Kanal. Sondern an der Stimmung da draußen. Pandemie, Krieg, steigende Preise – Krise überall. Viele Menschen halten aktuell lieber an ihrem Arbeitsplatz fest, selbst wenn er sie nicht mehr erfüllt. Ein Wechsel fühlt sich nicht wie Aufbruch an, sondern wie Gefahr. Und die vermeidet man.

Dazu kommt: Wer heute im Homeoffice arbeitet, kann vieles ausblenden, was früher unerträglich war. Nervige Kollegen, Druck vom Chef – all das ist auf Abstand erträglicher. Und plötzlich reicht das, um zu bleiben.

Unsicherheit verhindert das Handeln

Studien wie die von Gini Talent und Sonovate bestätigen: Die Mehrheit ist passiv interessiert. Sie klickt, schaut, liest – aber sie handelt nicht. Nicht aus Desinteresse, sondern aus Unsicherheit. Oder weil der letzte Schub fehlt. Vertrauen entsteht eben nicht im Moment des Lesens der Stellenanzeige – sondern über Zeit.

Und genau deshalb reicht es nicht, erst dann sichtbar zu sein, wenn du jemanden suchst. Wenn du heute Mitarbeiter beschäftigst, wirst du früher oder später wieder suchen. Und dann zählt, ob du als Arbeitgeber schon präsent bist – oder wieder bei null anfängst.

Recruiting und Arbeitgeber-Marketing sind kein Sprint. Sie sind ein Marathon.

Eine Job-Kampagne ist der perfekte Anfang. Ihre volle Wirkung entfaltet sie aber erst, wenn das Unternehmen sie auch lebt – durch persönliche Empfehlungen, ehrliche Einblicke in den Alltag, klare Ansprache und einen Ansprechpartner, der wirklich erreichbar ist. Sie ist und bleibt der schnellste, einfachste und preiswerteste Weg, viele potenzielle Kandidaten am Arbeitsort und in der Versicherungsbranche auf einen Schlag gezielt anzusprechen.

Aber gerade heute braucht es mehr als Reichweite: Es braucht Vertrauen – und ein Gefühl von Sicherheit in unsicheren Zeiten. Und das entsteht dort, wo Abteilungen, Teams und Geschäftsleitungen aktiv mitwirken: nahbar, sichtbar und ansprechbar. Wer nur dann sichtbar ist, wenn er jemanden braucht, wird übersehen – selbst von denen, die längst zum Wechsel bereit wären. Also: Dranbleiben!

Über den Autor

Hans Steup ist Versicherungskaufmann und war lange Jahre Vertriebsunterstützer bei der Allianz. Heute betreibt Steup den Spezial-Stellenmarkt Versicherungskarrieren und berät Finanzdienstleister zu Content-Marketing-Strategien und zu Social Media.

autorAutor
Hans

Hans Steup

Hans Steup ist Versicherungskaufmann und war lange Jahre Vertriebsunterstützer bei der Allianz. Heute betreibt Steup den Spezial-Stellenmarkt Versicherungskarrieren und berät Finanzdienstleister zur Content-Marketing-Strategie und zu Social Media.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb
Zuletzt hinzugefügt
Diese Versicherungen schließen Kunden online ab
Reiserücktritt, Tier und Geräte statt Unfall und BU

Diese Versicherungen schließen Kunden online ab

Maklerpools: Weniger ist mehr
AfW-Vermittlerbarometer

Maklerpools: Weniger ist mehr