Zwei Personen berechnen ihre Rente: Das Financial Planning Standards Board (FPSB) gibt Tipps, wie Anleger mit dem Wiederanlagerisiko umgehen können. © picture alliance / Zoonar | Chalirmpoj Pimpisarn
  • Von Barbara Bocks
  • 14.08.2025 um 12:26
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Festgeldzinsen sinken, sichere Anlagen verlieren an Attraktivität: Das Wiederanlagerisiko betrifft Millionen Deutsche. Die Experten des Financial Planning Standards Board (FPSB) raten Anlegern daher zu neuen Strategien mit Aktien und Fonds. Welche das genau sind, lesen Sie hier.

Tilmes empfiehlt daher, langfristig stärker auf Aktien zu setzen. „Wer das Wiederanlagerisiko grundsätzlich vermeiden möchte, sollte deshalb Anlagen wählen, bei denen es kein Ablaufdatum und damit keinen festen Rückzahlungstermin gibt“.

Exchange Traded Funds (ETFs) oder Investmentfonds auf Aktien haben zum Beispiel keinen Rückzahlungstermin. Und wer eine thesaurierende Variante wählt, bei der die Ausschüttungen sofort reinvestiert werden, profitiert zusätzlich vom Zinseszinseffekt. „Wer sich wegen der Kursschwankungen Sorgen macht, kann sein zu investierendes Kapital auch in Raten oder über einen Sparplan investieren“, rät Tilmes.

Viele Anleger sind mit dem Wiederanlagerisiko bereits konfrontiert. „Da vor allem sichere Zinsanlagen derzeit nicht wirklich attraktiv sind, sollten Anleger das frei gewordene Geld, wenn sie noch einen Anlagezeithorizont von fünf Jahren oder mehr haben, zumindest zum überwiegenden Teil wie beschrieben in Aktien anlegen“, erklärt Tilmes.

Verschiedene Töpfe für die Auszahlphase

Komplexer wird es, wenn eine Person schon nach kurzer Zeit auf das Geld angewiesen ist, beispielsweise, wenn sie bereits im Rentenalter ist und das Vermögen benötigt, um die Lebenshaltungskosten zu decken oder die Altersbezüge zu ergänzen. In diesem Fall besteht zum Beispiel die Möglichkeit, für kurzfristige Ausgaben einen Geldmarkt-ETF oder Tagesgeld zu nutzen.

„Als zweiten Topf könnte ein Portfolio aus Anleihen mit sehr guter Bonität und mit gestaffelten Laufzeiten zum Beispiel zwischen zwei und zehn Jahren, eine sogenannte Anleiheleiter, gebildet werden. Und als dritten Topf dann für die Erträge ein breit gestreutes Aktienportfolio“, erklärt Tilmes.

„Diese drei Blöcke können Anleger dann – abhängig von der persönlichen Risikotragfähigkeit und der individuellen Risikoneigung – unterschiedlich gewichten.“

Generell gilt jedoch, dass Anleger mit dem zugeflossenen Geld keinen heißen Börsentipps oder aktuellen Trends hinterherlaufen sollten. Wer das Vermögen sinnvoll einsetzen und idealerweise vergrößern möchte, sollte sich deshalb seriöse und fundierte Beratung holen. „Das Problem ist, dass durch falsche oder schlechte Beratung ein Vermögen schnell reduziert oder auch ganz weg sein kann“, warnt Tilmes.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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