- Von Redaktion
- 21.05.2025 um 14:56
Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?
Cornelia Frankenberg: In meinem Leben gibt es viele erste Male. Besonders eindrucksvoll im vergangenen Jahr war zum Beispiel das erste Mal mit Delfinen zu tauchen oder auf dem Zugspitzplatt Ski zu fahren.
Warum bist du Unternehmerin geworden?
Frankenberg: Weil ich es mir nicht vorstellen konnte, dass mir jemand anderes sagt, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich wollte schon immer meine eigene Chefin sein.

„Die Branche hat ihren schlechten Ruf absolut zu Recht“
„KI wird die Beratung auf ein neues Level heben“
„Es liegt an uns, den Ruf unseres Berufs zu verändern“
Was motiviert dich, morgens aufzustehen?
Frankenberg: Mein voller Terminkalender und das tolle Gefühl, Dinge anzupacken.
Kennst du dein konkretes „Warum“?
Frankenberg: Ich möchte so viele Frauen wie möglich unterstützen, finanziell unabhängig von ihrem Partner zu sein, um wichtige Entscheidungen aus dem Herzen heraus treffen zu können.
Stimmt die These, dass gute Vermittler oft keine guten Unternehmer sind?
Frankenberg: Ich war selbst früher keine gute Unternehmerin, da ich mich im Fachwissen und im Klein-Klein verloren habe und jeder Kundin und jedem Kunden gerecht werden wollte. Erst der Fokus auf das Unternehmertum und der Blick über das operative Geschäft hinaus haben mich wachsen lassen. Ob das auf andere Vermittler zutrifft, kann ich nicht sagen.
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Welchen Tipp würdest du jungen Vermittlern geben, die kurz vor der Gründung des eigenen Makler-Unternehmens stehen?
Frankenberg: Habe einen Plan, wie du an Kundinnen und Kunden kommst, strukturiere dich gut und lege mindestens 50 Prozent deiner Einkünfte beiseite. Steuern und Krankenkassen-Nachzahlung sind echt hart, wenn man sich nicht darauf vorbereitet hat.
Welche strategischen Fehlentscheidungen hast du getroffen? Wie bist du damit umgegangen?
Frankenberg: Ich habe Geld für Werbung auf Autos und auf Bildschirmen ausgegeben, die vermutlich kaum jemand gesehen hat. Das waren einige tausend fehlinvestierte Euro. Das kann man nur für die Zukunft besser machen.
Erinnerst du dich an einen bestimmten Moment, in dem du dachtest, du würdest aufgeben?
Frankenberg: Das war nach der Trennung von meinem Partner, der mich damals in die Branche geholt hat. Nach der Trennung habe ich alles hinterfragt und schlussendlich doch mein Unternehmen mit einer neuen Vision weitergeführt.
Was glaubst du, welche Herausforderungen auf den Vermittler-Markt zukommen?
Frankenberg: Wie immer wird ja mit der Provisionsverbots-Keule gedroht, die mir persönlich keine Angst macht, da ich bereits Nettopolicen vermittle. Ansonsten sind es die regelmäßigen regulatorischen Herausforderungen. Da braucht es gute Prozesse im Maklerunternehmen.
Kann Künstliche Intelligenz die Beratung in naher Zukunft übernehmen?
Frankenberg: Sie wird die Beratung mit Sicherheit vereinfachen, doch wenn ich mir anschaue, mit welchen IT-Dinos viele Versicherer arbeiten, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern, bis KI eine fundierte Beratung und Betreuung der Kunden abbilden kann. Und wenn, dann gibt es immer noch Kunden, die die persönliche Beratung bevorzugen. Im Idealfall wird die KI im Maklerunternehmen eingesetzt, um die eigenen Beratungsprozesse zu verbessern. Damit wird KI zum Verbündeten und nicht zur Konkurrenz.
Über die Interviewpartnerin
Cornelia Frankenberg ist Versicherungsmaklerin und Gründerin von Ilmfinanz. Sie ist spezialisiert auf die Beratung von jungen Akademikerinnen. Zu ihren Lieblingsthemen zählen Arbeitskraftabsicherung und Altersvorsorge. Ihre Kundschaft gewinnt sie hauptsächlich über Linkedin. Privat findet man Frankenberg meist beim Trailrunning oder beim Singen.
Über die Autoren
Tim Schreitmüller ist digitaler Stratege mit Versicherungs-Know-how von der LV 1871. Stephan Busch ist Versicherungsmakler und Inhaber von Progress Finanzplaner. Tim und Stephan sind die Köpfe von CoachMeNetto.

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