Aron Veress ist Chef von Liechtenstein Life und Experte für Digitalisierung im Finanzwesen © Liechtenstein Life
  • Von Redaktion
  • 10.10.2025 um 13:53
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 02:35 Min

Lebensversicherungen sind keine Sparbücher für die Risikovorsorge mehr. Gerade für junge Menschen sollten sie neue Eigenschaften und Fähigkeiten mitbringen, empfiehlt Aron Veress. In seinem Gastbeitrag erklärt der Chef der Liechtenstein Life, welche das sind und warum sie so wichtig sein sollen.

Depot oder Fondspolice? Vor allem junge Leute stellen sich diese Frage auf der Suche nach renditeträchtigen Instrumenten für die persönliche Altersabsicherung. Moderne Fondspolicen geben darauf eine klare Antwort: Zukunftsfähige Lebensversicherungen müssen die Sicherheit einer Police und die Ertragskraft klassischer Investment-Instrumente gleichzeitig bieten.

Lebensversicherungen arbeiteten in Deutschland über viele Jahrzehnte wie eine Art „Sparbuch für die Risikovorsorge“: Sie sicherten solide nicht nur die eigene Familie, den Traum vom Eigenheim oder die Finanzierung persönlicher Schicksalsschläge ab. Sie garantierten auch ein sicheres Zusatzeinkommen zu den stetig steigenden Rentenansprüchen.

Dieses Vorsorgeidyll wirkt heute gerade für junge Menschen wie eine Karikatur ihrer eigenen Perspektive: Für sie steigen die Beiträge ins staatliche Rentensystem ebenso wie die Beitragsjahre. Gleichzeitig ist laut Meinung vieler Rentenexperten die Rentenhöhe, die sie selbst erwarten können, unsicherer denn je.

Wen wundert es, dass vor allem junge Leute nicht mehr das Urvertrauen in die staatliche Vorsorge aufbringen, das für die Generation ihrer Eltern noch selbstverständlich war? Für sie sind Lebensversicherungen oder zielgerichtete Investment-Depots kein finanzieller Bonus für den Ruhestand mehr, sondern eher ein Notgroschen, um die wachsende persönliche Vorsorgelücke zu decken.

Lebensversicherungen wiederum müssen sich kontinuierlich an die Realität vor allem zukünftiger Generationen anpassen können, damit das Leistungsversprechen – der eigentliche Versicherungsgedanke – auch für sie wieder gilt: Verlässliche Absicherung gegen Schicksalsschläge, Finanzpolster im Alter und Wohlstandsbildung auf Basis des Ersparten.

Moderne Fondspolicen bieten dafür eine ideale Grundlage: viele strategische Gestaltungsmöglichkeiten zur Portfolioanpassung und Optimierung kombiniert mit steuerlicher Förderung und der lebenslangen Leistung einer Versicherung.

Sicherheit gegen die stillen Wertvernichter

Inflation, Niedrigzinsen und die absehbare, abnehmende Leistungsfähigkeit des Sozialstaats wirken wie schleichende Wertverluste für viele klassische Lebensversicherungen mit umfangreichen Garantien, denn: Auch ein nomineller Zuwachs im Anlageportfolio wird zu einem effektiven Minus für die eigene Vorsorge, wenn die stillen Wertvernichter ihn überholen.

Das neue Renditeziel für die eigene Vorsorge muss mindestens Inflation und sonstige externe Wertminderungen schlagen und zusätzlichen Ertrag bieten, der für Kapitalwachstum sorgen kann. Langfristige, kapitalmarktorientierte Lösungen sind hier statistisch betrachtet im Vorteil. Je länger investiert wird, desto stärker reduziert sich das Gesamtrisiko, weil kritische Börsenentwicklungen ausgeglichen werden können, während die Renditechancen steigen.

Der große Unterschied zu reinen Depots und das Alleinstellungsmerkmal von Fondspolicen zeigt sich jedoch auf der Auszahlungsseite: Fondssparpläne laufen leer, wenn das angesparte Kapital entnommen ist. Fondspolicen hingegen bieten eine lebenslange Rente und damit auch eine Absicherung für ein Leben, das für jüngere Menschen deutlich länger dauern kann als Zahlungen aus einem Depot finanzieren würden.

Das neue Leistungsversprechen: Sicherheit durch Rendite

Moderne Fondspolicen verbinden die langfristige Absicherung mit Elementen des Depot-Investments. Sie sind kein starres „Sparbuch mit angeschlossenem Versicherungsschutz“ mehr, sondern eine Plattform, mit der ähnlich einem Depot investiert werden kann. Sie bieten durch vielfältige Investment-Möglichkeiten innerhalb eines großen Fonds-Universums zum einen die Möglichkeit, das persönliche Sicherheits- und Renditebewusstsein exakt im eigenen Portfolio abzubilden. Außerdem offerieren sie Instrumente, um die eigene Strategie an neue Investment-Chancen und Anlagemöglichkeiten anzupassen.

Neue Anlagemöglichkeiten oder Fonds lassen sich unkompliziert digital wählen oder wechseln. Makler und Kunden können die Portfolioentwicklung transparent und tagesaktuell einsehen und langfristig planen. Die Auswahl der Fonds beruht dabei auf objektiv nachvollziehbaren Kriterien – etwa durch Indexbindung, Ratings oder die Einbeziehung externer Prüfinstanzen.

Fondspolicen sind auch Steuersparmodelle, und zwar in doppelter Hinsicht. Beiträge für die private Vorsorge können bis zum Schwellenwert steuerlich geltend gemacht werden. Mit klugen Strategien lassen sich dadurch auch günstigere Steuerklassen oder Freibeträge nutzen, die wie eine Art „zweite Rendite“ wirken.

Moderne Lebensversicherungen kombinieren ein lebenslanges Einkommen im Alter mit den Vorteilen des Depot-Investments. Kunden müssen auf Sicherheit nicht verzichten, doch es gilt, den Begriff neu zu definieren, denn die Sicherheit für Vermögensmanagement und Vorsorge von heute heißt Rendite und Flexibilität: die Fähigkeit, auf das Unvorhergesehene vorbereitet zu sein und sich an Entwicklungen anpassen zu können, ohne auf Versicherungsschutz und Wachstumspotenzial verzichten zu müssen.

Über den Autor:

Aron Veress ist Chef von Liechtenstein Life und Experte für Digitalisierung im Finanzwesen. Er promovierte an der Universität Liechtenstein mit Schwerpunkt auf Vorhersagbarkeit von Kapitalmärkten und war Research Fellow der Georgetown University.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb