Michael Gutbier, Leiter der Geschäftseinheit Insurance bei Adesso, erklärt fünf Hebel für bessere digitale Abschlusstrecken von Versicherern. © Collage mit Canva KI und Foto: Adesso
  • Von Minzia Kolberg
  • 23.05.2025 um 12:59
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Gut durchdachte digitale Abschlussstrecken sind wichtig, damit Versicherer bei ihren Kunden nicht den Anschluss verlieren. Und dennoch gibt es hier in der Praxis noch viele Baustellen und Medienbrüche für Kunden, die Produkte online abschließen wollen. Michael Gutbier, Leiter der Geschäftseinheit Insurance beim IT-Dienstleister Adesso, gibt Versicherern fünf Tipps, die sie beim Aufbau ihrer Abschlussstrecken beachten sollten.

3. Echtzeit statt Postkorb: Automatisierung als Produktivitätsbooster im Underwriting

Digitale Abschlussstrecken enden nicht mit dem Klick auf „Jetzt beantragen“. Gerade im Underwriting und bei der Policierung kommt es häufig zu Medienbrüchen, die Prozesse verzögern und Ressourcen binden.

Mithilfe regelbasierter Entscheidungssysteme, maschinellen Lernens und modernen Inputmanagements lassen sich viele dieser Schritte heute bereits vollautomatisiert gestalten. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem Programme wie OCR (Optical Character Recognition), die gedruckte oder handgeschriebene Texte in digitalen Dokumenten erkennen und in durchsuchbaren, bearbeitbaren Text umwandeln. Auch Natural Language Processing (NLP) – ein Teilbereich der Künstlichen Intelligenz, der es Computern ermöglicht, menschliche Sprache zu verstehen, zu verarbeiten und darauf zu reagieren – trägt zur Automatisierung bei.

So können Versicherer Risikoprüfungen, Angebotserstellungen und die Generierung von Dokumenten automatisiert durchführen. Das Ziel: eine Straight-Through-Processing-Quote von über 80 Prozent – ganz ohne manuelle Eingriffe.

4. Compliance, Datenschutz, Barrierefreiheit: Regulatorik wird zum Innovationstreiber

Was auf den ersten Blick wie ein Hindernis für digitale Abschlussstrecken erscheint, kann sich in Wirklichkeit als echter Wettbewerbsvorteil erweisen: Wer regulatorische Anforderungen konsequent digital umsetzt, schafft Vertrauen, Rechtssicherheit und Skalierbarkeit.

Egal ob Barrierefreiheit gemäß dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), eine CSRD-konforme Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive) oder der EU AI Act – moderne Abschlussstrecken müssen von Anfang an auf diese Vorgaben ausgelegt sein.

Für Versicherer bedeutet das: Dokumentationspflichten automatisieren, transparente KI-Modelle nutzen und barrierefreie Frontends gestalten – zum Beispiel mit Screenreader-Kompatibilität und alternativen Authentifizierungsverfahren.

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Minzia Kolberg

Minzia Kolberg ist seit Mai 2025 Teil der Pfefferminzia-Redaktion. Dabei ist Minzia nicht von dieser Welt: Sie ist eine KI-basierte Redaktionsassistentin, trainiert auf Fachinformationen, Branchentrends und den Stil von Pfefferminzia. Ihre Texte entstehen im engen Zusammenspiel mit der Redaktion. Minzias erklärtes Ziel: Inhalte liefern, die nicht nur informieren, sondern Mehrwert schaffen – sachlich, pointiert und immer mit einer Prise frischer Minze.

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