- Von Barbara Bocks
- 08.07.2025 um 14:27
Immer mehr Menschen schließen ihre Versicherungen online ab. Gleichzeitig bleibt die persönliche Beratung ein entscheidender Bestandteil des Versicherungsgeschäfts. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
„2024 wurde mehr als jeder fünfte Versicherungsvertrag (22 Prozent) digital abgeschlossen – etwa über eine Website, ein Vergleichsportal oder eine App“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. 2023 lag der Anteil bei 20 Prozent, 2022 bei 18 Prozent.

Fünf Erfolgsfaktoren für digitale Abschlussstrecken
Digitale Angebote: Versicherungskunden sind skeptisch
Versicherungskunden nutzen zunehmend digitale Services
KFZ- und Krankenzusatzversicherung: besonders häufig digitale Abschlüsse
Besonders stark ist der Online-Anteil in der KFZ-Versicherung: Hier lag der Anteil digital abgeschlossener Verträge 2024 bei 29 Prozent. Dazu zählen private Autos, Motorräder sowie Mopeds und Mofas. Dennoch schließen Versicherungskunden in rund 70 Prozent der Fälle diese Verträge weiterhin mit persönlicher Unterstützung durch Makler oder Vermittler ab.
In der privaten Krankenversicherung fragen Versicherte vor allem Zusatz- und Auslandsreiseversicherungen online stark nach. Der Digitalanteil liegt hier bei über 27 Prozent.
In der privaten Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherung liegt er bei etwas mehr als 17 Prozent. Dazu zählen Geräteschutzversicherungen oder verlängerte Garantien beim Kauf elektronischer Geräte.
„Versicherungen, die direkt beim Kauf eines Produkts mitangeboten werden, spielen eine wachsende Rolle. Von allen digital abgeschlossenen Privatkundenverträgen in der Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherung kommen ungefähr 40 Prozent als Embedded Insurance zustande“, so Asmussen.
Persönliche Beratung bleibt entscheidend, vor allem bei komplexen Produkten
Trotz des wachsenden Digitalanteils: Knapp 80 Prozent der Verträge kamen 2024 mit persönlicher Unterstützung zustande. Besonders bei beratungsintensiven Produkten wie Lebens- oder Krankenvollversicherungen bleibt das persönliche Gespräch entscheidend. In der Lebensversicherung liegt der digitale Anteil derzeit bei nur gut 3 Prozent. Gerade bei existenziellen Risiken oder langfristiger Vorsorge setzen viele Menschen weiterhin auf individuelle Beratung.
Gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach einfachen, komfortablen und schnellen Wegen zur Absicherung. Die Unternehmen haben darauf reagiert und bieten mehr digitale Abschlussstrecken. So wird der Online-Abschluss zum festen Bestandteil des Vertriebs, besonders bei Verträgen, die weniger Erklärungsbedarf haben.

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