Stephen Voss gründete Neodigital zusammen mit Dirk Wittling im Jahr 2017. Seit Juli 2024 ist er der Chef (CEO) des Versicherers © Neodigital
  • Von Andreas Harms
  • 03.09.2025 um 12:19
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Erst trennt sich der Versicherer Neodigital von der Neodigital Autoversicherung, dann kauft er beim Spezialisten für KFZ-Flottenversicherung, Hector Digital, zu. Welche Strategie steckt dahinter? Wo sieht Neodigital seine Schwerpunkte? Wir haben nachgefragt und von Firmenchef Stephen Voss Antworten erhalten.

Der „Versicherungsmonitor“ hat berichtet, dass Neodigital die Anteile von HDI Global am Spezialisten für KFZ-Flottenversicherungen, Hector Digital, übernommen hat. Können Sie das bestätigen?

Stephen Voss: Wir können den Erwerb bestätigen. Bitte beachten Sie aber, dass wir Hector Digital nicht übernommen, sondern unseren Anteil strategisch erhöht haben. Haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir über die Details der Transaktion keine weiteren Informationen mitteilen können.

Wir werden aus den Maßnahmen nicht ganz schlau: Erst verkaufen Sie Ihre Anteile an der Neodigital Autoversicherung an die Huk-Coburg, dann fahren Sie den Anteil am Flottenversicherungs-Spezialisten hoch. Warum diese Entscheidungen?

Voss: Die Neodigital Versicherung hat lediglich in der Transaktion mit der Huk-Coburg ihre Anteile an dem Risikoträger Neodigital Autoversicherung an die Huk abgegeben. Die Neodigital Versicherung bleibt, auch über das neu gegründete Vehikel der NDA-Tech, weiterhin maßgeblich verantwortlich für die technische sowie betriebliche Abwicklung des KFZ-Geschäftes der Neodigital Autoversicherung und stellt zusätzlich auch weiterhin den vertrieblichen Zugang zum deutschen Maklermarkt.

Dieses ganz klare Commitment zum deutschen KFZ-Markt beinhaltet damit natürlich auch das Flottengeschäft, für das wir gerade aufgrund unserer marktführenden Möglichkeiten der Automatisierung und Digitalisierung auch zukünftig großes Potenzial sehen.

Wie passt die Flottenversicherung in Ihre Unternehmensstrategie?

Voss: Die Neodigital Versicherung gehört zu den führenden Unternehmen im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung für Versicherungen. Mit unserer umfassenden Technologie-Plattform können wir dank beispielweise hoher Automatisierungsquoten deutliche Prozess- und Kostenoptimierungen ermöglichen.

Gerade in einem so dynamischen Umfeld wie im deutschen KFZ-Versicherungsmarkt haben selbst kleinste Optimierungen in Prozess und Handling große Auswirkungen auf die Kosten und damit auf die Tarifgestaltungsmöglichkeiten der Versicherungsanbieter. Diese Faktoren entscheiden oftmals über eine Top-Positionierung bei den Endkunden – das gilt auch im PKW-Flottenmarkt.

Die Zeiten in denen abertausende dieser Verträge manuell verwaltet wurden, gehen langsam dem Ende zu. Automatische Prozessabwicklung innerhalb eines komplett digitalen Umfelds sind die Lösung – das kommt unserer Geschäftsausrichtung natürlich zugute.

Keine Details zu Transaktionen

Hatte sich das Geschäft der Neodigital Autoversicherung mit Ihrem eigenen KFZ-Geschäft gedoppelt?

Voss: Nein, nie, da die Neodigital Versicherung seit Gründung der Neodigital Autoversicherung nur die KFZ-Produkte dieses Risikoträgers im Markt angeboten hat. Für die Neodigital Versicherung ändert sich also als Vertriebsplattform für das KFZ-Angebot der Neodigital Autoversicherung auch nach der 100-prozentigen Übernahme des Risikoträgers durch die Huk-Coburg nichts.

Woher haben Sie das Geld für den Kauf der Hector Digital?

Voss: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir keinerlei Details über diese oder ähnliche Transaktionen bereitstellen möchten.

Gibt es noch weitere Joint Ventures, die zur Disposition stehen? Mit anderen Worten: Ist Ihr Portfolio jetzt so, wie es sein soll, oder sehen Sie noch Schwächen?

Voss: Aktuell stehen keine weiteren Transaktionen dieser Art zur Disposition. Die Neodigital sieht sich als vollwertiger Versicherer mit Bafin-Lizenz sowie als Technologie-Powerhouse für ihre Partner bestens positioniert.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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