Unternehmerin Celine Nadolny: „Im Ausland können Rechtsstreitigkeiten ruinös teuer werden“. © Celine Nadolny
  • Von Redaktion
  • 16.09.2025 um 15:52
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Viele Unternehmer gehen davon aus, dass ihre deutschen Versicherungen auch im Ausland gelten. Ein gefährlicher Irrtum, der sehr teuer werden kann. Welche Versicherungen Unternehmer im Ausland definitiv brauchen und was die häufigsten Missverständnisse bei diesem Thema sind, erklärt Unternehmerin Celine Nadolny in ihrer Kolumne.

4. Rechtsschutzversicherung – weil Konflikte teuer werden können

Rechtsstreitigkeiten mit Geschäftspartnern, Kunden oder Vermietern sind im Ausland oft noch kostspieliger als in Deutschland. Eine internationale Rechtsschutzversicherung deckt Anwalts- und Gerichtskosten ab und gibt Sicherheit in einer fremden Rechtsordnung.

Typischer Fehler: Viele sparen an dieser Versicherung, obwohl schon ein kleiner Konflikt im Ausland schnell mehrere tausend Euro kosten kann.

5. Altersvorsorge und Rentenversicherung – die langfristige Perspektive

Deutsche Unternehmer können auch aus dem Ausland freiwillig weiter in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Allerdings sind staatlich geförderte Produkte wie Riester oder Rürup im Ausland oft nicht mehr attraktiv oder sogar gar nicht möglich.

Mein Tipp: Eine private, flexible Altersvorsorge ist für Unternehmer im Ausland unverzichtbar.

6. Unfallversicherung – weltweiter Schutz ist entscheidend

Die gesetzliche Unfallversicherung schützt nur Arbeitnehmer in Deutschland – nicht aber Selbstständige und Unternehmer. Wer im Ausland lebt, sollte eine private Unfallversicherung mit weltweitem Schutz abschließen.

Typischer Fehler: Viele Unternehmer glauben, ihre private Unfallversicherung sei automatisch weltweit gültig. Tatsächlich gilt der Schutz oft nur eingeschränkt oder mit niedrigen Leistungen.

7. Spezielle Unternehmer-Versicherungen – je nach Geschäft entscheidend

Neben den „Klassikern“ gibt es Spezialversicherungen, die für viele Unternehmer im Ausland sinnvoll sind:

  • eine Cyberversicherung, um sich vor Hackerangriffen und Datenverlust zu schützen.
  • eine Key-Person-Versicherung, wenn das Unternehmen stark von einer Gründerin oder einem Gründer abhängt.
  • eine Transport- und Warenversicherung, falls international gehandelt oder produziert wird.
    Fazit

    Versicherungen im Ausland sind komplexer, als viele denken. Wer hier spart oder ungenau hinschaut, riskiert im Ernstfall seine Existenz. Wichtig ist, nicht nur den eigenen Bedarf zu prüfen, sondern auch die Gültigkeit der bestehenden Policen im Ausland. Mit einer durchdachten Absicherung sind Unternehmer deutlich entspannter unterwegs – egal, ob sie in Zürich, Lissabon oder New York arbeiten.

    Wer außerdem wissen möchte, was Celine Nadolny anderen Unternehmern für ihre Altersvorsorge empfiehlt, kann das hier nachlesen.

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