- Von Andreas Harms
- 15.10.2025 um 13:35
Die Bundesregierung will die betriebliche Altersversorgung (bAV) voranbringen und in der Fläche weiter verbreiten. Das betont sie zumindest. Dass sie damit auf einem guten Weg ist, belegt eine aktuelle Studie des Großmaklers Aon. Dafür befragte das Marktforschungsinstitut Yougov repräsentativ mehr als 1.100 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Alter von 18 bis 63 Jahren.
Vor allem eine ganz bestimmte Frage legt nahe, dass die Deutschen den Ernst in der Altersvorsorge erkannt haben und was tun wollen. Sie lautet: Gesetzt den Fall, Ihr Arbeitgeber stellt Ihnen ein zusätzliches Budget zur Verfügung: Wofür würden Sie dieses Arbeitnehmer-Budget am ehesten verwenden?“
Zusätzliches Geld also vom Arbeitgeber? Und ganz vorn steht eben nicht der Wunsch, sich das einfach mit auszahlen zu lassen, sondern: die bAV zu erhöhen.

Gesetzliche Rente, private Vorsorge und bAV am kompliziertesten
Der wirklich gute (Ent-)Wurf für die betriebliche Altersversorgung
Die Befragten durften ihre Wünsche für das zusätzliche Arbeitnehmer-Budget nach Priorität in sechs Ränge aufteilen. 26 Prozent wiesen der bAV den ersten Rang zu und weitere 22 Prozent den zweiten. Damit sieht jeder zweite Befragte diese Vorsorgeform als enorm wichtig an.
Es folgt der Wunsch, sich das Geld einfach monatlich mit dem Gehalt auszahlen zu lassen. 25 Prozent sehen das auf Rang 1 und 16 Prozent auf Rang 2, macht zusammen 41 Prozent.
Die weiteren Pläne lauten so (mit Gesamtwerten für Prio 1 und 2)
- Ansparen für bezahlte Auszeit (Sabbatical oder vorzeitiger Ruhestand): 37 Prozent
- Zusätzliche Absicherung für Krankheitsfall: 26 Prozent
- Belegschaftsaktien oder -anteile am Unternehmen: 29 Prozent
- Zusätzliche Absicherung für Pflegefall: 19 Prozent
Doch die Umfrage fördert noch weitere Erkenntnisse zutage, die sich Berlin gerne mal anschauen darf. Zum Beispiel, welchen Anteil am Bruttogehalt die Befragten gern einbringen würden. Das Gros von 47 Prozent findet 2 bis an die 4 Prozent in Ordnung. Jeweils 20 Prozent bevorzugen unter 2 Prozent beziehungsweise 4 bis unter 8 Prozent.
In Bezug auf den Arbeitgeberzuschuss bildet sich ein Bauch bei etwa 20 Prozent (34 Prozent möchten das) und „bis 50 Prozent des Entgeltumwandlungsbetrags“ (26 Prozent). Wobei die Marke von 20 Prozent Zuschuss in etwa dem entspricht, was der Arbeitgeber an Sozialversicherungsbeiträgen spart, wenn er dem Arbeitnehmer Gehalt in die bAV umleitet. Einen Zuschuss in Höhe dieses umgewandelten Betrags verlangen übrigens 15 Prozent der Befragten.
Und am Ende wären da noch die Formsachen, die es noch zu klären gilt. Dem geplanten Opt-out-Verfahren – Angestellte müssen ausdrücklich widersprechen, wenn sie keine betriebliche Altersversorgung wollen – steht die Mehrheit von 71 Prozent offen gegenüber. 22 Prozent würden hingegen aus Prinzip erstmal widersprechen.
Beim Jobwechsel den Vertrag mitzunehmen, finden 86 Prozent wichtig oder sogar sehr wichtig. 77 Prozent finden, dass sich ihr Vertrag flexibel an die Lebenssituation anpassen können sollte. Und 78 Prozent verlangen, dass er sich flexibel auszahlen lässt.
Die komplette Umfrage können Sie hier anfordern.

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