Gestresster Makler im Büro: In einer aktuellen Studie beklagen sich viele Versicherungsmakler über den regulatorischen Aufwand. © picture alliance / Zoonar | Sirijit Jongcharoenkulchai
  • Von Barbara Bocks
  • 14.10.2025 um 13:03
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Kundenanfragen, Dokumentationspflichten und steigender Druck durch neue Vorschriften treiben viele Makler an ihre Belastungsgrenze. Eine neue Studie zeigt, wie pessimistisch die Branche in die Zukunft blickt und wie sie diese Probleme angehen wollen.

Zum Jahresende häufen sich die Überstunden im Maklerbüro – bedingt durch vermehrte Kundenanfragen und Beratung, aber auch durch Verwaltung und Dokumentation. Makler befürchten, dass die immense Arbeitsbelastung künftig noch zunehmen könnte.

Zu diesen Ergebnissen gelangt eine Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft für Versicherungsmakler (BFV) in Kooperation mit dem Fachmagazin „Asscompact“.

Die Antworten von 565 befragten Maklern zeigen: 82 Prozent sind überzeugt, dass die Politik regulatorische Anforderungen in Zukunft verschärfen wird.

  • Nur 1,2 Prozent erwarten, dass die Vorgaben demnächst einfacher werden, die Anforderungen sinken und es weniger Bürokratie gibt.
  • 9,7 Prozent glauben, dass die Regulierung auf dem aktuellen Niveau bleibt.

Makler unter 50 Jahren sind besonders pessimistisch: 87 Prozent von ihnen befürchten eine zunehmende Regulierung. Kein einziger Makler geht in dieser Altersgruppe davon aus, dass die Anforderungen in Zukunft geringer werden.

Digitale Technologien könnten Makler entlasten
  • Fast 60 Prozent der Makler schätzen das Potenzial von digitalen Tools zur Entlastung als sehr hoch oder eher hoch ein.
  • Knapp 11 Prozent der Befragten halten die Möglichkeiten digitaler Lösungen für (eher) gering.
  • Über ein Viertel der Makler steht dem Thema neutral gegenüber.

Erneut stechen die unter 50-Jährigen heraus: Hier sind es fast 78 Prozent, die sich von digitalen Prozessen Entlastung versprechen (Antwortoptionen ‚sehr hoch‘ oder ‚eher hoch‘). Bei den über 50-Jährigen sind es 55 Prozent.

Makler wünschen sich von Versicherern einfachere Verwaltungsprozesse

Versicherungsmakler erwarten auch eine Unterstützung von ihren Produktpartnern. So wünschen sich 82 Prozent der befragten Makler, dass Versicherer ihre Verwaltungsprozesse vereinfachen. Bei den Unter-50-Jährigen sind es 86 Prozent.

79 Prozent wollen Haftungsrisiken reduzieren. 77 Prozent geben an, dass ihnen bessere digitale Tools zur Dokumentation deutlich weiterhelfen würden.

Weitere Wünsche von Maklern sind bessere Beratungshilfen (63 Prozent), Schulungen zu regulatorischen Änderungen (57 Prozent) und Hilfe bei den ESG-Vorgaben (49 Prozent).

Viele Vermittler erkennen den Nutzen von Kundenaufklärung (72 Prozent) und Weiterbildung (67 Prozent) an. Dagegen halten deutlich weniger Versicherungsmakler die Anforderungen durch den DSGVO-Schutz (23 Prozent), die Nachhaltigkeitspräferenzabfrage (12 Prozent) und Anpassungen durch ESG (11 Prozent) für einen hilfreichen Mehrwert im Sinne des Kunden.

Und über 90 Prozent schätzen den Aufwand für Dokumentationspflichten (wie IDD, Mifid II) als sehr hoch oder eher hoch ein.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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