- Von Redaktion
- 21.07.2025 um 11:56
Auch der weltweite Versicherungsschutz ist ein Thema, das mitunter übersehen wird. Denn Privatdrohnen kommen besonders häufig bei Auslandsreisen zum Einsatz. Die Versicherungswirtschaft kann darüber hinaus aktiv dazu beitragen, den rechtssicheren Betrieb von Drohnen zu fördern. Da jedoch schon viele Regeln auf nationaler und europäischer Ebene erlassen wurden, sollten Versicherungsbedingungen keine zusätzlichen Einschränkungen vorgeben.
So findet man beispielsweise bei manchen Anbietern ein Verbot von Flügen in Kontrollzonen rund um Flughäfen. Dabei gibt es legale Möglichkeiten, unter bestimmten Voraussetzungen in diesen Gebieten zu fliegen. Versicherer sollten sich in den Vertragsbedingungen darauf beschränken, die Einhaltung der geltenden Gesetze zu fordern nach dem Motto: „Solang ein Flug legal ist, ist er auch versichert.“
Typische Stolperfallen – und wie Vermittler sie vermeiden können
Für Versicherungsvermittler bietet das Thema Drohnen zahlreiche Ansatzpunkte zur Kundenberatung. Doch es birgt auch Stolperfallen!
Ein oft unterschätzter Punkt in der Praxis ist die Versicherungsbestätigung, die Drohnenpiloten in Deutschland gemäß Paragraf 106 der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung jederzeit mitführen müssen. Der Nachweis kann entweder in gedruckter oder digitaler Form vorliegen. Die Bescheinigung muss belegen, dass eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Haftpflichtversicherung besteht.
Wer diesen Nachweis bei einer Kontrolle nicht vorzeigen kann, riskiert ein empfindliches Bußgeld. Dabei reicht es nicht aus, auf die Versicherungsbedingungen zu verweisen. Stattdessen braucht es ein Dokument, das unter anderem das Modell der versicherten Drohne sowie deren Seriennummer benennt. Privathaftpflichtversicherer tun sich häufig schwer damit, diese Bestätigungen auszustellen.
Vermittler sollten vor einem Vertragsabschluss kritisch prüfen, ob die präferierte Versicherung luftrechtkonforme Bestätigungen ausstellen kann. Im Zweifel sollte man sich an spezialisierte Anbieter wenden und der Kundschaft nicht leichtfertig versprechen, dass die Versicherung Drohnen mit abdeckt. Nach dem Vertragsabschluss sollten Vermittler ihre Kundinnen und Kunden aktiv auf die Mitführpflicht hinweisen. Eine einfache Maßnahme, mit der sie echte Beratungskompetenz zeigen und gleichzeitig vor teuren Bußgeldern schützen können.
Fazit
Drohnen werden in den kommenden Jahren weiter an Relevanz gewinnen und sowohl in der Freizeit als auch im Berufskontext als Selbstverständlichkeit angesehen werden. Damit steigen die Anforderungen an einen sicheren, verantwortungsvollen Betrieb und an eine adäquate Versicherung.
Für Vermittler ergibt sich daraus die Chance, sich als kompetenter Ansprechpartner zu positionieren. Man darf jedoch nicht den Fehler machen, jedem Werbeversprechen einer Versicherungsgesellschaft zu trauen. Denn insbesondere die Voraussetzungen für eine Schadensregulierung und der fehlende Versicherungsnachweis bieten bei vielen Angeboten im Markt juristische Angriffsflächen.
Drohnen sind ein innovatives, aber auch reguliertes Feld. Für Vermittler bedeutet das nicht, dass sie jede juristische Feinheit kennen müssen. Vielmehr kommt es darauf an, Risiken zu erkennen, typische Fehlerquellen anzusprechen und Kundinnen und Kunden strukturiert zu begleiten. Wer dabei auf fachlich fundierte Ressourcen verweist, mit denen sich Interessierte im Paragrafendschungel zurechtfinden können, und den richtigen Versicherungsschutz empfiehlt, schafft echten Mehrwert – ganz ohne juristische Detailkenntnisse. So wird die Drohnenberatung zu einem professionellen Zusatzangebot, mit dem Vermittler sich sowohl das Vertrauen der Kundschaft verdienen als auch Unsicherheiten rund um ein komplexes Thema aktiv abbauen.
Weitere Informationen zur Versicherungspflicht bei Drohnen gibt es hier.
Über den Autor
Francis Markert betreibt das Fachportal Drohnen-Camp, das umfassende und praxisnahe Informationen rund um Drohnenrecht, Versicherung und Flugvorbereitung bietet. Er verfolgt regulatorische Entwicklungen in der Drohnenwelt aufmerksam und unterstützt sowohl Einsteiger als auch Profis dabei, Drohnen sicher, verantwortungsvoll und rechtskonform zu nutzen.

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