- Von Andreas Harms
- 04.09.2025 um 12:43
Doch Franke und Bornberg liefert noch weitere Eindrücke aus dem Markt. So bemängelt es die Agentur ausdrücklich, dass „weite Teile der Branche“ das Neugeschäft nach wie vor geheim halten. Als erfreuliche Ausnahmen für 2024 nennt es:
- Debeka (74.384 neu Vollversicherte)
- Allianz (14.122)
- Generali (6.301)
„Bei anderen Krankenversicherern bleibt nur der Umweg über die Bestandsentwicklung, um Rückschlüsse auf das Neugeschäft ziehen zu können. Ein trauriges Kapitel in Sachen Transparenz“, schreiben die Analysten als deutliches Fazit.
Außerdem gehen sie darauf ein, dass das Geschäft insgesamt schrumpft. Die Spitze hatte es 2011 mit fast 9 Millionen Vollversicherten erreicht. Ende 2024 waren es 8,7 Millionen, wenngleich es knapp 30.000 Vollversicherte mehr waren als im Jahr davor. Immerhin.
Der Grund ist nicht neu: Die steigende Versicherungspflichtgrenze erschwert es den Versicherern, neue PKV-Kunden zu finden. 14 von 30 Vollversicherern war es 2024 laut Report gelungen, ihren Bestand auszubauen. Ganz vorn die Debeka mit einem Saldo von 27.270 zusätzlichen Kunden. Hier die gesamte Übersicht:

Ein weiterer, wesentlicher Punkt ist der Umstand, dass PKV-Kunden ihren Anbieter wechseln und dabei einen Teil ihrer Alterungsrückstellungen mitnehmen können. Das führt dazu, dass Risiken wandern und Rücklagen in Millionenhöhe die Versicherer wechseln. Wie viel das ausmacht, und wer 2024 auf dem Gebiet gewonnen hat, zeigt diese Übersicht:

Kritisch sieht der geschäftsführende Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des Map-Report, Michael Franke, auch, dass Vermittler bei solchen Aktionen erneute Abschlussprovision bekommen. „Ein Anreiz, der nicht immer im Sinne des Kunden liegt. Fehlt die transparente Beratung, wird aus der vermeintlichen Kostenoptimierung schnell ein Risiko für die finanzielle Stabilität im Alter“, warnt er.
Und noch mehr kann passieren: Neue Gesundheitsprüfung kann zu Leistungsausschlüssen führen. Wartezeiten oder Selbstbehalte können steigen. Es hat also nicht immer alles nur Vorteile.

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