- Von Sabine Groth
- 16.10.2025 um 09:57
Womit lässt sich besser ein Vermögen aufbauen: Mit einem ETF-Sparplan oder einer Fondspolice? Die beiden Produkte werden häufig gegenübergestellt und anhand von Hochrechnungen ihre Tauglichkeit geprüft. Da in der Regel mit der gleichen Wertentwicklung gerechnet wird, machen die Kosten den Unterschied. Die sind zwar bei Fondspolicen in der Regel höher, aber sie können auch stark nach oben verzerrt werden, damit das Ergebnis für den ETF-Sparplan noch besser ausfällt.
Hier heißt es aufpassen, was miteinander verglichen wird. Ein wohl nicht so seltenes Beispiel ist der Vergleich eines ETF-Sparplans mit einer Fondspolice, die in aktive Fonds investiert. Dadurch stehen auf der einen Seite die niedrigen laufenden Kosten für den ETF. Auf der anderen Seite stehen nicht nur die Kosten für die Versicherung, sondern zusätzlich die meist deutlich höheren laufenden Kosten für die aktiv gemanagten Fonds, die bei reiner Kostenbetrachtung die Rendite belasten. In einer Hochrechnung über mehrere Jahrzehnte dürften die Ergebnisse dank des Zinseszinseffekts weit auseinanderlaufen – vor allem da der potentielle Mehrwert eines Managements nicht betrachtet wird.
Produktarten-Vergleich nicht mit Aktiv-passiv-Vergleich vermischen
Auf die Ergebnisse dieses verzerrenden Vergleichs sollte man jedoch nicht reinfallen. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Aussagekräftiger wäre es entweder nur die Produktarten (Fonds/Fondspolice) zu vergleichen oder nur eine passive mit einer aktiven Anlage. Sprich: Ein ETF-Sparplan sollte mit einer ETF-Police verglichen werden. Ein Sparplan mit aktiven Fonds mit einer Police mit aktiven Fonds. Soll auf den Aktiv-passiv-Unterschied bei den Kosten hingewiesen werden, kann ein ETF-Sparplan mit einem Sparplan auf einen aktiv gemanagten Fonds verglichen werden.

Fonds versus Fondspolice
Aktiv versus passiv
MSCI-World-ETFs versus Asset Allocation
Darüber hinaus sollten die Hochrechnungen nicht das einzige Entscheidungskriterium sein. Natürlich ist es wichtig, was am Ende rauskommt, aber auch andere Produktmerkmale können wichtig sein. Zum Beispiel bieten Fondspolicen unter Umständen steuerliche Vorteile, die das Nachsteuerergebnis (und das ist, was wirklich rauskommt) zugunsten der Policenlösung ausfallen lassen können. Aber auch hier lohnt ein genauerer Blick, auf welchen Annahmen das Nachsteuerergebnis berechnet wurde.
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Fonds und Fondspolicen haben wir in Teil 3 der Serie zusammengefasst. Mit den Vor-und Nachteilen von aktiven und passiven Lösungen haben wir uns in Teil 2 beschäftigt. Beide Gegenüberstellungen zeigen, dass es nicht die eine berühmte eierlegende Wollmichsau gibt, sondern jede Lösung unterschiedliche Stärken und Schwächen hat. Statt sich komplett für eine zu entscheiden, kann eine Mischung eine gute Alternative sein.

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