Frau plant die Altersvorsorge: Die Generation Z setzt für ihre Altersvorsorge vor allem auf ETFs. © picture alliance / imageBroker | Aleksei Isachenko
  • Von Barbara Bocks
  • 15.09.2025 um 17:11
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Eine neue Umfrage zeigt: Viele junge Menschen zweifeln an der gesetzlichen Rente. Rund 83 Prozent der Generation Z sorgen sich vor Altersarmut – und mehr als die Hälfte spart bereits privat für den Ruhestand, häufig mit ETFs beziehungsweise Investmentfonds allgemein. Mehr Details gibt es hier.

Fast ein Drittel (31 Prozent) der Generation Z, also der Personen zwischen 18 und 30 Jahren, erwartet im Alter keine gesetzliche Rente. Zu diesem Ergebnis gelangt eine repräsentative Umfrage von Forsa im Auftrag der ING Deutschland und Visa.

Die Skepsis der jungen Leute geht Hand in Hand mit der Sorge um Altersarmut: 83 Prozent fürchten um ihre finanzielle Sicherheit im Ruhestand. Entsprechend spart jeder zweite Befragte (55 Prozent) auch für die Altersvorsorge.

ING wertet Kundendaten aus

Neben der Umfrage hat die ING Deutschland anonymisierte Daten von rund 1,16 Millionen jungen Kundinnen und Kunden ausgewertet:

  • Ein Drittel besitzt ein Wertpapierdepot.
  • Knapp die Hälfte davon (45 Prozent) spart regelmäßig per Wertpapiersparplan – im Schnitt etwa 350 Euro im Monat.
  • Der Großteil dieser Einzahlungen (88 Prozent) fließt in börsengehandelte Indexfonds (ETFs).

„Die Gen Z ist die erste Generation, die ihr Leben wie ihre Finanzen von Anfang an digital organisiert. Sie erwartet einfache, sichere und jederzeit verfügbare Möglichkeiten, um zu sparen, zu investieren und zu bezahlen“, sagt Tobias Czekalla, Deutschland-Chef von Visa.

Ungleichheit zwischen Männern und Frauen

Die Umfrage offenbart außerdem geschlechterspezifische Unterschiede innerhalb der Gen Z. Jungen Männern steht monatlich mit im Schnitt 2.200 Euro netto deutlich mehr Geld zur Verfügung als jungen Frauen mit rund 1.770 Euro. Männer können daher mehr zurücklegen: Sie sparen durchschnittlich 28 Prozent ihres Einkommens, Frauen dagegen nur 24 Prozent.

Die Generation Z konzentriert sich vor allem auf langfristige Sparziele:

  • Rücklagen für Notfälle (71 Prozent)
  • Altersvorsorge (55 Prozent)
  • Immobilien (40 Prozent)

Für Konsumgüter legen die jungen Leute hingegen kaum Geld zurück: Nur 4 Prozent sparen für ein neues Smartphone, lediglich 2 Prozent für Mode. Insgesamt ist der Anteil der Nicht-Sparer von 12 Prozent im Jahr 2024 auf 9 Prozent gesunken.

ETFs sind besonders beliebt

Die langfristige und vorsichtige Denkweise der jungen Generation spiegelt sich auch in der Wahl der Geldanlage wider. Besonders gefragt sind laut Umfrage Tagesgeldkonten (53 Prozent), Aktien und Investmentfonds (51 Prozent) sowie ETFs als spezielle Investmentfonds (47 Prozent). Sicherheit (92 Prozent) ist der Gen Z dabei wichtiger als Renditechancen (79 Prozent).

Auch die ING-Daten bestätigen diese Präferenzen. Knapp die Hälfte der jungen Depotkundinnen und -kunden (46 Prozent) hält ausschließlich breit gestreute ETFs, meist auf globale Standardindizes.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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