Rentner in München: Um gut fürs Alter vorzusorgen, benötigt eine private Rentenversicherung eine vernünftige Rendite © picture alliance / NurPhoto | Michael Nguyen
  • Von Andreas Harms
  • 09.05.2025 um 11:07
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In der privaten Altersvorsorge soll es verstärkt um Rendite und Kosten gehen. Weshalb das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) das Rating für die private Rentenversicherung umgebaut hat.

Mehr Ebenen, andere Schwerpunkte – das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) bohrt sein Rating für die private Rentenversicherung kräftig auf und baut es um. Beim neuen „IVFP-Rating 2025“ trete eine überarbeitete Bewertungssystematik in Kraft, die noch differenzierter auf die Ausgestaltungsmöglichkeiten, Kapitalanlagekonzepte und digitale Verwaltung eingeht, heißt es dazu.

Konkret kommen zusätzliche Ebenen hinzu, die für die Auswahl wichtigen Leistungsmerkmale verdeutlichen sollen. Dazu zählen insbesondere:

  • Erweiterte Bewertung der Fondsangebote, inklusive Auswahlvielfalt und Qualität
  • Effektivkosten zur Beurteilung der langfristigen Wirtschaftlichkeit
  • Flexibilität bei Umschichtung, Fondsauswahlzeitpunkt und Änderungsrechten
  • Alternative Anlagekonzepte, zum Beispiel innovative Modelle im Rahmen der Kapitalanlage
  • Kapitalanlagestrategie in der Rentenphase, also über den Rentenbeginn hinaus
  • Digitale Verwaltungsmöglichkeiten, wie Self-Service-Portale oder Online-Vertragszugänge

Ebenfalls anders: Das IVFP gewichtet einzelne Bewertungsbereiche neu. Der Bereich „Unternehmen“ fließt künftig mit 25 Prozent (vormals 35 Prozent) in das Gesamtergebnis ein. Die frei gewordenen 10 Prozentpunkte wurden dem Bereich „Rendite“ zugeordnet, der damit nun mit 40 Prozent gewichtet ist. Das soll die Aussagekraft stärken, wie gut sich das Produkt wirklich entwickelt.

Der komplette Kriterienkatalog enthält fast 110 Einzelkriterien. Die vier Teilbereiche lauten:

  • Unternehmen (25 Prozent)
  • Rendite (40 Prozent)
  • Flexibilität (25 Prozent)
  • Transparenz/Service (10 Prozent)

Mit den veränderten Bedingungen reagiere man darauf, was man am Markt beobachtet hat und was Vermittler und Versicherer zurückgemeldet haben. „Wir schaffen mit dem neuen Rating zusätzliche Transparenz, ohne den Markt zu diskreditieren – denn auch ein ‚Gutes‘ oder ‚Sehr gutes‘ Rating kann ein wertvoller Baustein in der Beratung sein. Die neue Systematik fordert mehr Qualität und belohnt echte Weiterentwicklung“, sagt Rating-Chef Georg Goedeckemeyer.

Fünf Kategorien für private Rentenversicherung

Nach wie vor unterteilt das IVFP die private Rentenversicherung in die Kategorien:

  • Klassik
  • Klassik Plus
  • fondsgebunden mit/ohne Garantie
  • Comfort
  • Indexpolicen

Im aktuellen Rating untersuchte das IVFP 103 Tarife von 41 Anbietern. Alle Ergebnisse können Sie kostenlos hier abrufen.

Wie gewohnt veröffentlicht es aber nur alle Tarife bis zur Rating-Note „befriedigend“. Es fehlen „ausreichend“, „mangelhaft“ und „ungenügend“. Vereinfacht erklärt, liegt das daran, dass das Rating keine Angriffsfläche bieten soll. Auch Häuser mit nicht ganz so starken Tarifen sollen unbesorgt teilnehmen und die Ergebnisse nutzen können. Mehr dazu erklärt IVFP-Chef Michael Hauer in diesem Interview.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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