- Von Barbara Bocks
- 06.08.2025 um 12:21
Die Europäische Kommission hat dem geplanten Zusammenschluss der Schweizer Versicherer Helvetia und Baloise zur neuen Helvetia Baloise Holding zugestimmt. Sie prüfte die Fusion auf mögliche Auswirkungen auf den Wettbewerb im europäischen Binnenmarkt. Dabei kam sie zu dem Schluss, dass der Zusammenschluss keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken aufwirft.

Geplante Großfusion von Baloise und Helvetia nimmt Hürde
Die wichtigsten Fusionen der Versicherungsbranche
Versicherer-Fusionen: Kraft allein reicht nicht
Mit dieser Entscheidung rückt die Entstehung einer der größten Versicherungsgruppen Europas einen entscheidenden Schritt näher. Die Fusion hatten die Versicherer bereits im Frühjahr 2025 angekündigt (wir berichteten).
Hintergrund zur Fusion
Helvetia und Baloise planen einen sogenannten „Merger of Equals“. Beide Unternehmen sollen gleichberechtigt Teil der neuen Holding sein. Ziel ist es, durch den Zusammenschluss Synergien zu nutzen und das Wachstum im europäischen Markt voranzutreiben.
Gemeinsam erreichen die beiden Versicherer laut Medienberichten ein Geschäftsvolumen von rund 20 Milliarden Schweizer Franken und beschäftigen knapp 22.000 Mitarbeitende. Damit entsteht nach der Swiss Life Gruppe die zweitgrößte Versicherungsgesellschaft der Schweiz und eine Top-10-Versicherungsgruppe in Europa.
Umsetzung und Zeitplan
Nach der Zustimmung der Aktionärinnen und Aktionäre beider Unternehmen im Mai 2025 und der nun erteilten kartellrechtlichen Freigabe durch die EU steht dem geplanten Vollzug der Fusion im vierten Quartal 2025 nichts mehr im Wege. Dann wollen beide gemeinsam operativ starten und Geschäft sowie Verwaltung zusammenführen. Dieser Integrationsprozess soll rund drei Jahre dauern.
Auch weitere nationale und europäische Aufsichtsbehörden müssen dem Zusammenschluss allerdings noch zustimmen. Das gilt in Fachkreisen jedoch als Formsache.
So sieht die neue Führungsstruktur aus
Die Leitung des fusionierten Unternehmens wird aus Vertretern beider Häuser bestehen:
- Fabian Rupprecht, derzeit Geschäftsführer von Helvetia, übernimmt die Rolle des Konzernchefs.
- Sein Stellvertreter und „Head of Integration“ wird Baloise-Chef Michael Müller.
- Thomas von Planta, Verwaltungsratspräsident der Baloise, soll künftig den Vorsitz des Verwaltungsrats der Helvetia Baloise Holding übernehmen.
Laut Fusionsvertrag wird Jürg Schiltknecht als Geschäftsführer für den deutschen Markt verantwortlich sein. Er ist aktuell Vorstandschef der Baloise in Deutschland.
In den vergangenen Jahren fanden auch einige größere Fusionen auf dem deutschen Versicherungsmarkt statt. Informationen zu den wichtigsten Zusammenschlüssen erhalten Sie hier.

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