Baloise Verwaltungsratspraesident Thomas von Planta, links, und Thomas Schmuckli, sprechen in einem Video an der außerordentlichen Generalversammlung der Helvetia Versicherungen, am Freitag, 23. Mai 2025, in St. Gallen. © picture alliance/KEYSTONE | Gian Ehrenzeller
  • Von Barbara Bocks
  • 06.08.2025 um 12:21
artikel drucken artikel drucken
lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Die Fusion von Helvetia und Baloise ist offiziell genehmigt: Die Europäische Kommission hat am Dienstag grünes Licht gegeben und sieht keine negativen Folgen für den Binnenmarkt. Weitere Details lesen Sie hier.

Die Europäische Kommission hat dem geplanten Zusammenschluss der Schweizer Versicherer Helvetia und Baloise zur neuen Helvetia Baloise Holding zugestimmt. Sie prüfte die Fusion auf mögliche Auswirkungen auf den Wettbewerb im europäischen Binnenmarkt. Dabei kam sie zu dem Schluss, dass der Zusammenschluss keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken aufwirft.

Mit dieser Entscheidung rückt die Entstehung einer der größten Versicherungsgruppen Europas einen entscheidenden Schritt näher. Die Fusion hatten die Versicherer bereits im Frühjahr 2025 angekündigt (wir berichteten).

Hintergrund zur Fusion

Helvetia und Baloise planen einen sogenannten „Merger of Equals“. Beide Unternehmen sollen gleichberechtigt Teil der neuen Holding sein. Ziel ist es, durch den Zusammenschluss Synergien zu nutzen und das Wachstum im europäischen Markt voranzutreiben.

Gemeinsam erreichen die beiden Versicherer laut Medienberichten ein Geschäftsvolumen von rund 20 Milliarden Schweizer Franken und beschäftigen knapp 22.000 Mitarbeitende. Damit entsteht nach der Swiss Life Gruppe die zweitgrößte Versicherungsgesellschaft der Schweiz und eine Top-10-Versicherungsgruppe in Europa.

Umsetzung und Zeitplan

Nach der Zustimmung der Aktionärinnen und Aktionäre beider Unternehmen im Mai 2025 und der nun erteilten kartellrechtlichen Freigabe durch die EU steht dem geplanten Vollzug der Fusion im vierten Quartal 2025 nichts mehr im Wege. Dann wollen beide gemeinsam operativ starten und Geschäft sowie Verwaltung zusammenführen. Dieser Integrationsprozess soll rund drei Jahre dauern.

Auch weitere nationale und europäische Aufsichtsbehörden müssen dem Zusammenschluss allerdings noch zustimmen. Das gilt in Fachkreisen jedoch als Formsache.

So sieht die neue Führungsstruktur aus

Die Leitung des fusionierten Unternehmens wird aus Vertretern beider Häuser bestehen:

  • Fabian Rupprecht, derzeit Geschäftsführer von Helvetia, übernimmt die Rolle des Konzernchefs.
  • Sein Stellvertreter und „Head of Integration“ wird Baloise-Chef Michael Müller.
  • Thomas von Planta, Verwaltungsratspräsident der Baloise, soll künftig den Vorsitz des Verwaltungsrats der Helvetia Baloise Holding übernehmen.

Laut Fusionsvertrag wird Jürg Schiltknecht als Geschäftsführer  für den deutschen Markt verantwortlich sein. Er ist aktuell Vorstandschef der Baloise in Deutschland.

In den vergangenen Jahren fanden auch einige größere Fusionen auf dem deutschen Versicherungsmarkt statt. Informationen zu den wichtigsten Zusammenschlüssen erhalten Sie hier.

autorAutorin
Barbara

Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Pfefferminzia Logo rgb