Thomas von Planta, demnächst Chef des Verwaltungsrats der Helvetia Baloise Holding spricht auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Baloise am 23. Mai 2025 zu den Aktionären © picture alliance/KEYSTONE | GEORGIOS KEFALAS
  • Von Andreas Harms
  • 26.05.2025 um 11:58
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Wie würden die Aktionäre auf den großen Plan mit der schweizerischen Versicherungsfusion reagieren? Jetzt ist klar: Die Teilhaber von Baloise und Helvetia haben sich gleichermaßen mit großen Mehrheiten dafür ausgesprochen. Immerhin war ein schwieriger Aktionär schon nicht mehr dabei.

Die Fusion von Baloise und Helvetia hat eine wichtige Hürde übersprungen. Die Aktionäre beider Unternehmen stimmten auf der außerordentlichen Hauptversammlung dem Plan zu Wobei die Hauptversammlung in der Schweiz Generalversammlung heißt.

Hintergrund: Im April gaben Baloise und Helvetia bekannt, dass sie sich zur Helvetia Baloise Holding zusammenschließen wollen. Das gemeinsame Unternehmen soll der zweitgrößte Versicherer der Schweiz werden mit einem geschätzten Marktanteil von 19,6 Prozent (nach Swiss Life). Rechtlich und regulatorisch soll der Zusammenschluss im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein.

Wie aus den Unterlagen der Generalversammlungen hervorgeht, hat der Fusionsplan viele Fans unter den Aktionären. So stimmten von den vor Ort anwesenden Stimmrechten der Baloise satte 95,7 Prozent zu. 3,8 Prozent lehnten ab.

Noch höhere Werte bei der Helvetia: Über 98 Prozent des vertretenen Kapitals stimmten zu. Insgesamt bestätigten die Aktionäre sämtliche Anträge beider Verwaltungsräte, wie die Unternehmen weiter mitteilen.

Auch einige Personalien hat man auf den Versammlungen geregelt. Thomas von Planta wurde zum Präsidenten des Verwaltungsrats der Helvetia Baloise Holding gewählt. Bisher leitet er seit Mai 2021 den Verwaltungsrat der Baloise. Ebenso hat man alle weiteren vorgeschlagenen Verwaltungsratsmitglieder bestätigt.

Firmensitz der Gruppe soll wie geplant Basel werden und St. Gallen bleibt ein wichtiger Standort. Den Vollzug der Transaktion erwartet man wie gehabt fürs vierte Quartal 2025. Behörden und die Kartellwächter müssen aber noch zustimmen.

Thomas von Planta zeigt sich begeistert: „Wir schätzen das Vertrauen, das unsere Aktionärinnen und Aktionäre uns heute entgegengebracht haben. Aufbauend auf dieser soliden Grundlage, setzen wir uns dafür ein, die Zukunft der Schweizer Versicherungsbranche zu gestalten. Gemeinsam sichern und erhöhen wir unsere Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit im heimischen und europäischen Versicherungsmarkt und schaffen so nachhaltig und langfristig Mehrwert für alle unsere Stakeholder.“

Ein anderer Aktionär hatte sich schon im Vorfeld nicht ganz so angetan gezeigt: Der schwedische Investor Cevian Capital hat schon im April seine Anteile an der Baloise vollständig an die Patria Genossenschaft verkauft. Es handelt sich um immerhin 9,4 Prozent der Stimmrechte.

Der Käufer, die Patria Genossenschaft, ist bereits Großaktionär der Helvetia und steht der Fusion wohlwollend gegenüber. Cevian indes hatte von der Baloise verlangt, dass sie ihr Deutschland-Geschäft verkauft. Das tut sie nun nicht, sondern vereint es mit dem Deutschland-Geschäft der Helvetia.

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Andreas Harms

Andreas Harms schreibt seit 2005 als Journalist über Themen aus der Finanzwelt. Seit Januar 2022 ist er Redakteur bei der Pfefferminzia Medien GmbH.

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